Allerdings bereitet das Streben nach Kosteneinsparung den zivilen Fahrern des Mobilitätszentrums auch Sorgen. 52 zivile Fahrer sind der GmbH seit 2002 von der Bundeswehr beigestellt. Weil künftig nur noch Generäle und Busse statt bisher auch andere Offiziere einen Chauffeur zugeteilt bekommen, werden Stellen abgebaut. Betroffen von den Kürzungen sind 24 Mitarbeiter. Die meisten davon werden durch Altersteilzeit aufgefangen, doch es gibt auch Härtefälle, die im Alter von 55 Jahren mit erheblichen Kürzungen in den Ruhestand gehen müssen. 2010 gilt das für fünf Mitarbeiter.
Bei einem nichtöffentlichen Mitarbeitergespräch hatten die Beschäftigten Gelegenheit, ihre Sorgen loszuwerden. Jung zeigte beim anschließenden Pressegespräch Verständnis für die Beschäftigten, die über das Jahr 2012 hinaus disponieren wollen. In der Phase des Übergangs wolle man das weiter Vorgehen prüfen, sagte der Minister.
Sein Fazit zur aktuellen Fuhrparklösung war nach einem Rundgang durch das Betriebsgelände positiv. Verliehen wird den Soldaten als „Kunden“ je nach dienstlichem Auftrag und Dienstgrad vom Geländemotorrad über den kleinen Smart und den Mercedes E-Klasse bis zum Bagger alles, was dem Fortkommen dienlich ist.
Beschafft werden die Leasingfahrzeuge durch europaweite Ausschreibung. Die Wartung übernehmen Vertragshändler der Hersteller. Nach ein- bis- dreijähriger Weitergabe durch das Mobilitätscenter werden die geleasten Fahrzeuge durch die BwFuhrparkService GmbH wieder äußert. Die Haltedauer richtet sich auch nach dem aktuellen Marktwert der Fahrzeuge.
75 000. Opel übergeben
Mit Verbesserungsvorschlägen sah sich Jung auch bei der Ausleihpraxis konfrontiert. Bürokratie und verbesserungswürdige Computertechnik erschwere den Dienstalltag im Umgang mit den Autos.
Der Verteidigungsminister nutzte den Besuch im Rahmen seiner Sommerreise durch verschiedene Standorte, um den 75 000. Opel an die BwFuhrparkService GmbH zu übergeben. Für Jung ein Zeichen für die ständige Modernisierung des Fuhrparks, aber auch ein Bekenntnis zum Erhalt der Arbeitsplätze bei Opel.
„Gute Perspektiven“ bescheinigte Jung dem ganzen Bundeswehr-Standort Hammelburg. Heuer investiere der Bund dort 20 Millionen Euro und in den kommenden Jahren noch einmal 66 Millionen. „Das stärkt die Region“, sagte Jung. Fest seien 1730 Soldaten und 460 Zivilisten in Hammelburg stationiert.
Mit 25 600 Fahrzeugen ist die BwFuhrparkService GmbH einer der größten öffentlichen Fuhrparkmanager Deutschlands. Bundesweit betreibt sie 24 Mobilitätscenter mit 120 Servicestationen. Das Center in Hammelburg stellt auch an den Standorten Volkach, Walldürrn und Wildflecken 290 Fahrzeuge in Kurzzeitmiete und rund 700 in Langzeitmiete bereit. Es umfasst sechs Mitarbeiter und bislang noch 52 von der Bundeswehr beigestellt Fahrer.