Christian Ebel war einer von vier niedergelassenen Zahnärzten in ganz Deutschland, die sich im Jahr 2010 für den Masterstudiengang Zahnmedizinische Prothetik an der Universität in Greifswald eingeschrieben haben. Ebel ist der zweite von diesen vier Zahnärzten, der sein dreijähriges Studium nun erfolgreich abgeschlossen hat. Mit dem Bestehen der Abschlussprüfung bekam er den Titel „Master of Science Zahnmedizinische Prothetik“ verliehen.
Kein leichter Weg
Bis zur Abschlussprüfung im Dezember 2013 war der Weg allerdings nicht ganz leicht für den Familienvater mit zwei kleinen Kindern. Das berufsbegleitende Studium bestand aus insgesamt 18 Modulen, erzählt Ebel, der inzwischen in dritter Generation seine Zahnarztpraxis in Bad Kissingen weiterführt.
Jedes Modul hatte einen eigenen thematischen Schwerpunkt. Dabei ging es um prothetische Themen wie die Ästhetik des Zahnersatzes, die Abformung der Zähne, Werkstoff- und Materialkunde, verschiedene Formen des Zahnersatzes wie Kronen, Brücken, Teil- und Totalprothesen sowie Implantate.
Jedes Modul wurde mit einer schriftlichen Prüfung und einer Hausarbeit abgeschlossen, in der Ebel die Behandlung von Patienten dokumentieren musste. Die Lehrveranstaltungen fanden immer an Wochenenden an verschiedenen Universitätszahnkliniken von München bis Hamburg statt.
Gummibärchen in der Praxis
Nachdem alle Module absolviert waren, habe er im vergangenen Jahr seine Masterthesis verfasst, erzählt Ebel. Die Abschlussnote sei ihm zwar noch nicht mitgeteilt worden, die Urkunde allerdings halte er schon in Händen.
Die Motivation für dieses Studium beschreibt der promovierte Kissinger Zahnarzt mit den Worten: „In der Medizin ist eine permanente Weiterbildung notwendig.“ Er wolle seinen Patienten nämlich neue, verbesserte Verfahren und Behandlungsmethoden, vor allem beim Zahnersatz, anbieten.
Als Beispiel beschreibt er die dynamische Unterfütterung bei Totalprothesen. Neu daran ist, dass der Patient bei der Behandlung Gummibärchen zu essen bekommt. Interessant ist, dass dann während des Kauprozesses die Prothese angepasst wird – eine durchaus angenehme Vorstellung. Im Gegensatz zur herkömmlichen Methode, wo die Prothese entfernt, dann unterfüttert und danach wieder eingesetzt werde, erläutert Ebel.
Christian Ebel war 38 Jahre, als er im Oktober 2010 dieses berufsbegleitende Zusatzstudium begann. Dieser Masterstudiengang in der Zahnmedizin sei 2009 erstmals gestartet, allerdings nur mit Assistenten von Universitäten, erzählt Ebel. Für den zweiten Durchgang durften sich dann auch niedergelassene Zahnärzte bewerben.