(bwe) Nach Japan zog es Joachim Pabst. Bei einer zweiwöchigen Reise bestand er auf der Insel Okinawa die Schwarzgurtprüfung zum dritten Dan (dritte Meisterstufe) in der Kampfkunst Kobudo.
Der Europäer und Übungsleiter des TV/DJK schlug sich wacker. Kobudo ist dem Karate ähnlich, nur wird hier mit verschiedenen traditionellen Waffen gekämpft. Hauptwaffe ist hier der Langstock, Bo oder Kun genannt. In der Prüfung zum dritten Dan mussten drei Katas (exakt festgelegte Bewegungsabläufe) mit drei verschiedenen Waffen gezeigt werden: Langstock, Dreizackgabel aus Metall sowie zwei Kurzstöcke mit Griffen, auch bekannt als Einsatzstock der Polizei.
Unter den kritischen Augen des Senseis Hidemi Tamayose (9. Dan) und Stiloberhaupt des Tesshinkan-Kobudostils, bestand Joachim Pabst als einer von zwei Prüflingen diese anspruchsvolle Prüfung. Bei subtropischen Temperaturen war das Training schweißtreibend.
Papst entdeckte rund um Okinawa viele deutsche Spuren. So ein Brüderlichkeitsstein aus dem Jahr 1873, den der deutsche Kaiser Wilhelm I. samt Geschenken nach Miyako geschickt hatte, weil dessen Bevölkerung nach einem Taifun eine gestrandete deutsche Schiffsbesatzung gesund pflegte.
Heutzutage ist dort einiges an deutscher Kultur anzutreffen, ein Nachbau der Markburg vom Rhein in Originalgröße, in dem ein Museum deutscher Kultur eingerichtet ist. Weiterhin findet man ein Hotel nach dem Vorbild eines deutschen Schlosses, ein Restaurant „Bierfass“ im norddeutschen Landhausstil und ein Kinderhaus nach den Gebrüdern Grimm mit deutschen Märchenbüchern und Spielzeug. Desweiteren sind hier zwei Segmente der Berliner Mauer als Symbol des Friedens ausgestellt.