Ins Ärztehaus in der Salinenstraße kehrt endlich Leben ein. Der Urologe Michael Gruner und der Hautarzt Stefan Rickert halten seit dieser Woche Sprechstunde. Am Dienstag bezog der Kardiologe Kai-Uwe Nispel seine Praxisräume. Und ab 9. Januar ist der Gastroenterologe Thomas Henn mit von der Partie. Auch die Apotheke im Erdgeschoss ist bereits geöffnet.
Gerade hält ein Auto am Gehsteig und eine Frau steigt aus, um sich auf der Tafel im Eingangsbereich schnell zu informieren, welche Ärzte schon eingezogen sind. Die Bürger wollen wissen, was sich in der Salinenstraße tut. Denn von außen sieht zunächst alles ruhig aus. Lediglich unten im Erdgeschoss wird fleißig eingeräumt. Die Apotheke hat schon offen, wenngleich Kathrin Lenhart und ihr Team die Räume gerade noch einrichten. Besonders stolz ist die Apothekerin auf den Autoschalter, der demnächst in Betrieb gehen soll. Dann können zum Beispiel auch Menschen mit Behinderung ohne Schwierigkeiten ihre Medikamente abholen, sagt sie.
Die Stufen im Treppenhaus sind noch mit Plastikplanen verklebt, denn schließlich sind die Arbeiter ja noch eine Zeit lang hier. Aber man kann ja auch den Aufzug nehmen. Die Kabine schwebt lautlos nach oben. Dann ertönt plötzlich eine freundliche Stimme: „Erster Stock!“
Dieser dezenten Aufforderung kann man sich nicht entziehen. Beim Aussteigen fällt der Blick auf das gegenüberliegende Dachpanorama. Die großflächige Glasfront des Hauses gibt dem Haus von außen eine moderne Optik und eröffnet von innen neue Stadtansichten. Im ersten Obergeschoss hat sich Stefan Rickert eingerichtet. Man kann es kaum glauben: Der Hautarzt hat hier nur 20 Quadratmeter mehr. „Aber wir konnten die Räume planen, wie wir sie uns vorstellten“, sagt er und beschreibt zum Beispiel den neuen Operationsraum, der viel größer als der bisherige ist und eine Patienten-Schleuse hat. Für ihn ist das ein Riesenfortschritt, sagt Rickert, und auch für die Patienten wird die Behandlung so wesentlich angenehmer.
Auch Michael Gruner schwärmt von den „optimierten Behandlungsräumen“, die vor allem eines sind: hell und freundlich. Der Umzug war für ihn unkompliziert, denn in der Praxis ist fast alles neu. Möbel, Computer und Geräte wurden direkt angeliefert. Zwischen Weihnachten und Neujahr musste natürlich die EDV erst mal studiert werden, ließ man die Geräte Probe laufen.
„Endlich ist alles geschafft“, sagt Gruner im Rückblick auf die „unendliche“ Baugeschichte. Von der Idee zu diesem Mediziner-Zentrum bis heute vergingen immerhin viereinhalb Jahre. Der Weg zum Gesundheitszentrum Bad Kissingen war mit etlichen Steinen gepflastert: Zuerst ging's längere Zeit um die Zahl der Parkplätze, später um den Heilquellenschutz. Dann sprangen ein paar Ärzte ab und schließlich stieß man im Boden auf Altlasten.
Ende gut, alles gut. Noch im Januar soll das Haus offiziell eröffnet werden. Wenn dann im März Matthias Haases Orthozentrum Main-Rhön sowie die Physiotherapie-Praxis im Dachgeschoss eingerichtet sind und das Sanitätshaus im Erdgeschoss eröffnet hat, ist alles komplett. Dass man sich im Bedarfsfall mit den Kollegen kurzschließen kann, hält Gruner für enorm wichtig und gibt ein Beispiel: Angenommen er hat einen Patienten mit einem Herzleiden zur ambulanten OP in der Praxis, dann ist es für ihn und auch für den Patienten schön zu wissen, dass im Notfall nebenan ein Kardiologe ansprechbar ist.