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Hammelburg: Das gibt es wirklich nur einmal

Hammelburg

Das gibt es wirklich nur einmal

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    55 Jahre lang hatten Sieglinde und Heribert Schilling die Leitung des Theaterrings Hammelburg inne. Über 500 Busfahrten für Musik- und Theaterbegeisterte haben sie in dieser Zeit von Hammelburg nach Würzburg ins Mainfranken Theater organisiert. "Das", dachte sich der Theater-Intendant Markus Trabusch . "gibt's nur einmal, das kommt nie wieder". Am vergangenen Sonntag machte er sich mit zehn seiner Ensemblemitglieder auf den Weg von Würzburg nach Hammelburg , um das jahrzehntelange, einzigartige Engagement für sein Haus mit einem besonderen Gastspiel zu würdigen.

    Mit dem Ohrwurm "Das gibt's nur einmal, das kommt nie wieder", den das Mainfranken Theater zum Motto der Veranstaltung gemacht hatte, sangen und spielten sich gleich zu Beginn Hannes Berg, Cedric von Borries, Martin Pauli, Jakob Mack und Daniel Fiolka in der Rolle der "Comedian Harmonists" begleitet am Flügel von Frank Sodemann in die Herzen der zahlreichen Zuhörer, die trotz der sommerlichen Hitze den Weg in die Musikakademie gefunden hatten. Mit "Liebling, mein Herz lässt dich grüßen" und "Mein kleiner grüner Kaktus" folgten dann noch eine ganze Reihe schwungvoller deutscher Kassenschlager aus den 30er Jahren.

    Vorgeschmack auf die neue Saison

    In seiner Begrüßung stellte der Intendant das Programm des Abends vor, welches einen Mix aus Reminiszenzen an die Höhepunkte der vergangenen Spielsaison und einen Vorgeschmack auf den neuen Spielplan beinhalte. Denn, so Trabusch, man wolle neugierig machen und weitere Interessenten für den Theaterring gewinnen. Trabusch schilderte auch die Schwierigkeiten, die das Mainfranken Theater insbesondere in der letzten Saison durch den Umbau des Theaters mit den vielen verschiedenen Ausweichspielstätten zu meistern hatte beziehungsweise noch zu meistern hat. Der endgültige Termin stehe zwar noch nicht fest, aber man gehe doch mit Riesenschritten auf die Eröffnung des neuen Staatstheaters in der Theaterstraße 21 in Würzburg zu. Die kleine Bühne werde zur neuen Spielzeit vom Schauspiel bereits genutzt werden können.

    Auch die Corona-Pandemie mit ihren Abstandsregeln habe das Mainfranken Theater in den letzten beiden Jahren vor große Herausforderungen gestellt.

    Die Sehnsucht nach Berührung brachten dann auch die Tänzer Alba Valenciano Lopez und Marcel Casablanca mit ihrem "Pas de deux" zur Musik "My Heart's in the Highlands" von Robert Burns meisterhaft zum Ausdruck. Die italienische Mezzosopranistin Marzia Marzo, die seit der Spielzeit 17/18 festes Ensemblemitglied im Mainfranken Theater ist, aber laut Trabusch nun zu anderen Häusern und Karriere-Höhepunkten weiterziehen wird, sang im Anschluss aus der Richard-Strauss-Oper "Ariadne auf Naxos" zum Thema "Musik ist eine heilige Kunst". Die Mezzosopranistin Barbara Schoeller, die bereits seit dem Jahr 2000 beim Mainfranken Theater eine Institution ist, folgte mit einem charaktervollen Beitrag aus der Operette "Die Csardasfürstin" von Emmerich Kalman. Im Duett begeisterten die beiden herausragenden Sängerinnen das Publikum im Anschluss mit der "Barcarole" aus der Oper "Hoffmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach .

    Sieglinde und Heribert Schilling hören auf

    Stehende Ovationen, mehrere Zugaben und die obligatorischen Bocksbeutel-Präsente an die engagierten Künstlerinnen und Künstler vollendeten dann auch einen angemessenen und emotionalen Abschied von Sieglinde und Heribert Schilling. Die, so sagten sie, hätten ihr Engagement für den Theaterring immer auch als eine Bereicherung für das eigene Leben empfunden. Als das Mainfranken Theater Würzburg 1967 mit der Aufführung der "Meistersinger von Nürnberg" von Richard Wagner eröffnet wurde, habe man damals Unterstützung für den Chor benötigt. Sie seien zusammen mit anderen Mitgliedern des Kirchenchores Hammelburg ausgesucht worden, um mitzuwirken. So hätten sie das erste Mal auf den "Brettern, die die Welt bedeuten" gestanden und die Bühnenluft des Mainfranken Theaters geschnuppert. Dieses einmalige und unvergessene Erlebnis habe zu einer lebenslangen Liebe zum Musiktheater und zur Gründung des Hammelburger Theaterrings geführt.

    Dass es jetzt weitergeht, dafür sorgen die Nachfolgerinnen Hildegard Merz, Edeltraut Spieß und Sieglinde Roider, die mit der nächsten Saison die Organisation des Theaterrings Hammelburg übernehmen. Sie wollen vor allem auch jüngere Leute ansprechen, die den Theaterring vergrößern sollen. Der Spielplan 22/23 des Vierspartenhauses hat einiges an spannenden Produktionen aus Musiktheater, Schauspiel, Tanz und Konzert zu bieten. Das Programm wird in Kürze vorgestellt.               red

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