Flamenco ist Leidenschaft, Temperament, das Innerste im Tanz nach außen kehren. Diese Intension spanischer Tanz-Kunst inszenierten in überzeugender Form die Ensembles, die beim Zweiten Trimburgfestival des Lions Club Trimburg-Saaletal die Nacht zum Sonntag zu einer spontanen Juerga, einem Flamencofest, machten.
Flamenco puro, die Grupo Danzaluna, Los Jimenes y Bailaoras, Mama Flamenca und die großartige Manuela de la Cartuja - nicht zu vergessen die Musikspezialisten a la Espana wie Barbara Hennerfeind, Erik Weisenberger, Paco und Adrian Jimenes und Karl Wouda - zeichneten verantwortlich für den gelungenen Abend, den sich gut 300 Zuschauer und Zuhörer nicht entgehen ließen.
Flamenco puro steht für eine Gruppe von Tänzerinnen, die sich rund um Würzburg bildete, unter Ihnen die Untererthalerin Nicole Brandler, die für die Organisation der Spanischen Nacht verantwortlich zeichnete. Aus diesen "tanzwütigen" Damen wiederum entstanden die Untergruppen, die sich auf Tänze mit eigenen Choreografien spezialisierten, zum Beispiel Rumba, Seguiriyes, Buteria oder Sdeá.
Spontanität, Intensität und Gefühle - nicht die Perfektion - Konzentration und Kondition spielen bei den insgesamt mehr als 40 Gattungen von Flamenco-Tänzen "Ping-Pong". Von allem brauchen die Tänzerinnen ein gerüttelt Maß, wenn sie ihre Kunst dem Publikum darbieten. Ob in Ensembles oder als Solisten, wenn sich die Zuschauer mitreißen lassen, sind auch die Akteure in ihrem Element.
Doch Flamenco ist nicht nur Stolz, Anmut, Poesie und Erotik, nein, sie kann auch Trauer oder Leid sein. Oder sie kann Unglück bringen, zumindest nach Meinung der Zigeuner. Zum Beispiel bei der Peteneras. Das Lied von dem jungen Mann, der sich eine Zigeunerin, eine Prostituierte, verliebte, die er nicht haben durfte und die sich darauf hin umbrachte, wird von den Eingeweihten gemieden. Es soll die Gitanos, die Musiker und die Tänzer ins Unglück stürzen, heißt es.
Wer sich in den Flamenco hinein versetzen kann, ist gefesselt. Die Kälte auf der Trimburg spürte man nicht mehr, zumal auch der Geschmacksinn nicht zu kurz kam. Bei Paella, Tapas, Sangria und Sherry ließ es sich leben.
Der Erlös aus dem Einsatz der Helfer fließt in die Burgsanierung. Einen Teil erhält auch die Musikinitiative Hammelburg, die sich mit ihrem Equipment und Tontechniker Sebastian Vogler zur Verfügung stellte.