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MÜNNERSTADT: Der Eisenmann vom Eisen-Krais

MÜNNERSTADT

Der Eisenmann vom Eisen-Krais

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    Schluck aus der Pulle: Triathleten wie Arno Reuscher nehmen bei Wettkämpfen bis zu acht Liter Flüssigkeit zu sich.
    Schluck aus der Pulle: Triathleten wie Arno Reuscher nehmen bei Wettkämpfen bis zu acht Liter Flüssigkeit zu sich. Foto: Foto: Arno Reuscher

    Als Leistungssportler sieht sich Arno Reuscher nicht, obwohl er regelmäßig Leistungen abruft, bei denen andere nur staunen können. Reuscher ist Triathlet, einer von jenen Ausdauersportlern, die zunächst 3,8 Kilometer schwimmen, dann 180 Kilometer Rad fahren und zum krönenden Abschluss einen Marathonlauf über 42,2 Kilometer auf die Straße legen.

    Am 1. August war der 44-jährige Geschäftsführer der Firma Eisen-Krais erst wieder in Regensburg am Start. Einen guten Mittelfeldplatz hat er da unter den 2000 Teilnehmern belegt, von denen etwa 1800 das Ziel erreichten. 12 Stunden und 21 Minuten war Reuscher an diesem Tag unterwegs, wobei es ihm eigentlich nicht so sehr auf die Zeit ankommt. Nur zur Vollständigkeit halber: Gewonnen hat der in Läuferkreisen wohl bekannte Faris al-Sultan in acht Stunden und 13 Minuten.

    In erster Linie eine Kopfsache

    Reuscher sieht sich als „engagierten Hobbysportler“, dem wegen seines beruflichen Engagements in seinem Eisen- und Haushaltswarengeschäft wenig Zeit zum Trainieren bleibt. Einmal in der Woche eine Stunde schwimmen, ab und an aufs Rad und laufen, das muss genügen. „Das meiste spielt sich eh im Kopf ab“, macht er klar, gibt natürlich aber zu, dass eine gewisse Grundkondition schon vorhanden sein muss. Und die ist immerhin so stark, dass der Mürschter Braveheart-Battle-Lauf im März mit 18 Kilometern von der Distanz her kein Problem darstellte. Kälte, Nässe und Schlamm hatten aber auch ihm zugesetzt.

    Normalerweise macht sich Reuscher ja sowieso bei wärmeren Temperaturen auf den Weg. Sieben bis acht Liter Wasser trinkt er während eines Triathlons auf der langen Distanz, wie dem Iron-Man. Siebenmal seit 1996 hat er sich dieser Herausforderung gestellt, sechs Jahre zuvor war er zu seinem ersten Triathlon angetreten, der damals aber über die wesentlich kürzere olympische Distanz ging – mit 1,5 Kilometern im Wasser, 40 Kilometer auf dem Rad und zehn Kilometern auf der Straße.

    Gänsehaut-Gefühl

    Den Ironman in Regensburg, der heuer zum ersten Mal ausgetragen wurde, hat Reuscher aber besonders gut in Erinnerung. Vor allem der Rundkurs beim Marathonlauf, der viermal über gut zwei Kilometer durch die Stadt führt, wurde für ihn zu einem tollen Erlebnis. Die Anfeuerungsrufe der zigtausend Zuschauer am Streckenrand führten zu einem regelrechten „Gänsehaut-Gefühl“, wie er gegenüber der Main-Post erzählt.

    Trainieren wie ein Verrückter

    Trotzdem fragt sich der Normalsportler, warum sich ein Mensch diesen Strapazen freiwillig unterwirft. „Um zu schauen, was ich leisten kann und ob es mir gelingt, die Ziele zu erreichen“, sagt Reuscher. Ein Wunsch, den er mit vielen zu teilen scheint. Die 2000 Startplätze für Regensburg waren nach sechs Stunden ausgebucht, sagt er. Ein Wettbewerb, bei dem man sich für den Vater aller Triathlons, dem Ironman in Hawaii qualifizieren kann, wenn man die drei Disziplinen in 9:40 Stunden schafft. Ein Ziel, dass natürlich auch Arno Reuscher reizen würde, wohl aber an der Realität scheitert. „Wenn ich jemanden finden würde, der meinen Laden ein halbes Jahr übernehmen würde, würde ich trainieren wie ein Verrückter.“

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