Von Fuchsstadt nach Hammelburg ist die Freie Christengemeinde (FCG) Saaletal umgezogen. In der Mönchsgasse 2, die vom Hammelburger Marktplatz aus zwischen dem Woll-Bastelladen einerseits und Mac Geiz andererseits ausgeht, gibt es jeden Sonntag nicht nur einen Gottesdienst, sondern mehr.
„Unsere Gemeinde hat ein neues Gesicht bekommen“, betont Vikarin Paulin Hettiger in ihrer Andacht am Sonntagmorgen. Die rund 50 Sitzplätze reichen gerade so aus, um die Besucher des Gottesdienstes aufzunehmen. Darunter sind etwa zwei Dutzend Dauerbesucher, die der FCG mitunter schon seit zehn Jahren die Treue halten.
Geleitet wird die FCG Saaletal von einem Dreierteam mit Jutta Dünnebier an der Spitze, ihrer Tochter Paulin Hettiger und Eva Geisel. Altehrwürdige Fachwerkbalken verleihen der neuen Bleibe ein Ambiente von Hammelburger Altstadtcharme. Außer dem Versammlungsraum gibt es noch weitere Räume, die nach dem Gottesdienst zu Kaffee und Kuchen und vor allem zu Gesprächen einladen.
„Wir sind weder evangelisch noch katholisch, sondern eine freie christliche Gemeinde, die zum Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden in Deutschland gehört“, erklärt Jutta Dünnebier. Begleitung und Unterstützung erfährt die kleine Saaletal-Gemeinde von der Freikirche „Lebendiges Wort“ aus Würzburg. „Wir haben Gott kennengelernt, und dessen frohe Botschaft steht für uns im Mittelpunkt“, betont Dünnebier. Die Gemeinde finanziert sich über freiwillige Spenden, Kirchensteuer werde nicht erhoben.
„Jeder, der zu uns kommt, hat sich bewusst für ein Leben im Vertrauen auf Gott entschieden“, so Dünnebier. So zum Beispiel auch das Ehepaar Udo und Ulrike Rachor. „Wir sind vor vier Jahren dazu gekommen“, erzählt Udo Rachor. Der Umzug der Freien Christengemeinde von Fuchsstadt nach Hammelburg hat sich seiner Ansicht nach gelohnt. „Ich fühle mich hier wie in einer großen Familie aufgehoben, man kennt sich gut“, sagen die Eheleute. Die Gemeinde sei menschennah und erlaube viele freundschaftliche Beziehungen untereinander. „Nicht die kirchliche Tradition, sondern die Bibel steht für uns im Mittelpunkt“, betont Udo Rachor.
David Hettiger, der Ehemann von Paulin, hat inzwischen zur Gitarre gegriffen und begleitet die innig gesungenen Lieder. Ein Projektor wirft den momentanen Liedtext Strophe für Strophe auf die große Leinwand. So kann auf Gesangbücher verzichtet werden. Manche Teilnehmer erheben beim Singen ergriffen ihre Hände. Gesungen werden moderne christliche Lieder mit eingängigen Melodien.
„Das ist cool – oder?“, ist die Vikarin begeistert. „Bei Gottes Führung darf Hammelburg nicht ausgegrenzt sein“, predigt sie. Und dass sie, die sie doch in ihren Jugendjahren noch total gegen solche Veranstaltungen war, heute den Beruf einer Vikarin ausübe, kommentiert sie mit den Worten: „Das ist schon ganz schön krass!“