Ein Notendurchschnitt, von dem manche nur träumen, und eine Diplomarbeit, die prämiert wurde. Der Zeitlofser Christian Uebelacker kann stolz sein auf seine Leistung als bester Absolvent des Sommersemesters 2010 der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. Sein Fach: Elektrotechnik.
„Schon als kleiner Junge habe ich gehämmert und gebastelt, als Jugendlicher dann alte Elektrogeräte auseinandergeschraubt und ihr Innenleben begutachtet.“ Er habe es schon immer spannend gefunden, herauszufinden, was sich hinter elektrischen Geräten verbirgt. Klar, dass Physik in der Schule zu den Lieblingsfächern des heute 25-Jährigen zählte. Und schon in der Oberstufe entschied er sich dafür, nach dem Abitur Elektrotechnik zu studieren. Allerdings mit dem Abschluss Diplom, nicht Bachelor – darauf legt er Wert. „Der Diplomstudiengang geht einfach zwei Semester länger und man kann sein Wissen vertiefen“, begründet Uebelacker seine Entscheidung.
Sechs Semester studierte er in Schweinfurt, das Praxissemester verbrachte er in Aurich, der zweitgrößten Stadt Ostfrieslands. Und zwar bei der dort ansässigen Firma Enercon, dem größten deutschen Hersteller von Onshore-Windkraftanlagen. Das Thema Windkraft habe ihn schon länger beschäftigt, erzählt er. „Meine persönliche Überzeugung ist, dass die Menschheit bei der Energiegewinnung umdenken muss.“ Es müssten Zukunftsperspektiven geschaffen werden und dazu gehöre die Windkraft.
In Zusammenarbeit mit Enercon entstand auch Uebelackers Diplomarbeit, bei der er unterschiedliche Einspeiseverfahren einer Windenergieanlage bei unsymmetrischen Netzfehlern untersuchte. Sein Studium beendete er „Mit Auszeichnung“ und einem Notendurchschnitt von 1,06. Zudem bekam er den Ferchau-Förderpreis verliehen und wurde von der Hans-Wilhelm-Renkhoff-Stiftung geehrt, die die Ausbildung von Ingenieuren und Betriebswirten an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt fördert.
Vielleicht, weil sich der norddeutsche Akzent schon so sehr in der Sprache des jungen Mannes manifestiert hat, zog es ihn nach Ostfriesland zurück. Er bewies Hartnäckigkeit, erlangte gleich eine Festanstellung bei Enercon und überlegt nun, wie er Beruf und Doktorarbeit miteinander verbinden könnte. Bestimmt wird sich auch dafür bald eine Lösung finden lassen.