Eine mutige, zukunftsorientierte Entscheidung hat der Oerlenbacher Gemeinderat getroffen: Die Hegler-Halle wird auf 35 Meter verlängert und das Dach auf sieben Meter Höhe angehoben. Eine Erweiterung zur Dreifachturnhalle kam überhaupt nicht infrage. Ebenso fand eine Sanierung des aktuellen Bestands keine Mehrheit.
Der Abstimmung ging eine Besichtigung der Schlossberghalle in Nüdlingen voraus. Während die Hegler-Halle über 25 Jahre auf dem Buckel hat, konnten sich die Ratsmitglieder in der Nachbargemeinde den Stand der heutigen Technik bei Heizung, Lüftung, Akustik und Innenausstattung anschauen. Die Details erläuterten Architekt Bernd Heinrich, der zusammen mit Norbert Hemberger auch die Oerlenbacher Maßnahme betreut, Zweiter Bürgermeister Elmar Hofmann, Gemeindetechniker Manfred Schmitt und Hausmeister Andreas Götz.
Was besonders beeindruckte: die Fußbodenheizung, versorgt über die nahe Hackschnitzelheizung der Schule, eine großzügige Tribüne über dem Umkleide- und Toilettentrakt sowie die Schall- und Wärmedämmung.
Im Rathaus fasste Bürgermeister Siegfried Erhard die Grundüberlegungen zur Sanierung der Hegler-Halle zusammen. Infrage kämen drei Möglichkeiten (wir berichteten): Sanierung des jetzigen Bestands bei geschätzten Kosten von 1,1 Millionen Euro, geringfügige Verlängerung mit Dachanhebung zu 1,7 Millionen Euro und Erweiterung auf eine Dreifachhalle zu 2,4 Millionen Euro.
„Die Halle kann später – falls nötig – verlängert werden. So verbauen wir nichts.“
Walter Vierheilig Gemeinderat Oerlenbach
„Was machen wir?“ stellte Erhard in den Raum und verdeutlichte: „Niemand von uns kann sagen, wer beziehungsweise wie viele in Zukunft die Halle nutzen, wie viele Sport treiben, welche Veranstaltungen laufen. Wir aber müssen den Umfang der Sanierung festlegen, um im kommenden Jahr die Planungen abzurunden.“
Die Diskussion favorisierte rasch die Lösung zwei. Gerhard Fischer wertete aus der Sicht des FC Eltingshausen: „Die zusätzlichen Gymnastikräume entlasten Engpässe bei der Belegung. Hier können kleinere Gruppen ihren Sport treiben.“ Walter Vierheilig ergänzte: „Die Halle kann später – falls nötig – verlängert werden. So verbauen wir nichts.“ Andreas Schmitt versicherte, dass diese Alternative ganz im Sinne der Sportvereine sei. Die Tribüne biete von allen Rängen aus gute Sicht.
Mehrere Gemeinderäte argumentierten ähnlich. Mit dieser Lösung könne Basketball als Aushängesportart der Gemeinde bis hin zu höchsten Liegen gespielt werden. Das neue Dach lasse eine Fotovoltaikanlage zu. Zudem könnten die neuen Gymnastikräume mit weniger Energie geheizt werden.
Robert Erhard mahnte als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses einen verantwortungsbewussten und sparsamen Umgang mit den Gemeindefinanzen an. Der Haushalt werde enorm belastet. Andere Vorhaben seien im Investitionsplan zu strecken.
Claudia Landgraf sprach sich aus Kostengründen und mit Blick auf die demografische Entwicklung für die Sanierung der Halle in ihrer jetzigen Form aus. Thomas Saal regte nur eine Dachverlängerung über den Umkleidetrakt an.
Nach reiflicher Abwägung befürwortete der Gemeinderat mit 15 zu vier Stimmen die Variante zwei mit Verlängerung von 30 auf 35 Meter und eine Dachanhebung von 5,5 auf 7 Meter. Gegenstimmen kamen von Claudia und Reinhard Landgraf, Hartmut Schreiber und Thomas Saal.