Guter Kaffee ist für viele ein unverzichtbarer Hochgenuss, schon sein Aroma weckt die Lebensgeister. Kein Wunder das dieses Thema bei der Fortbildungsveranstaltung des Verbands landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen in der Hauswirtschaftsschule auf großes Interesse stieß.
Zum Thema „Schwarz wie die Nacht und in aller Munde – Kaffee das beliebte Getränk“ referierte Restaurant-Meisterin Beatrice Stäublin aus Estenfeld in einem Vortrag über nützliches und informatives rund um den Muntermacher. Von der Kulturgeschichte des Kaffees über Anbau, Ernte bis zur Fermentation und Zubereitung erstreckten sich die Informationen.„Der Weg der Kaffeebohne bis in die Tasse ist vielfältig. Kaffeeanbaugebiete finden sich rund um den Äquator im tropischen Klima“, erklärte Stäublin. Die Teilnehmer lernten bekannte Sorten wie Arabica, Robusta oder Blue Mountain kennen und auch die Hochlandkaffees. Sie erfuhren was es mit „Kopi Luwak“ auf sich hat, der auch Schleichkatzenkaffee genannt wird. Der Name Kopi Luwak stammt aus Indonesien. Es werden damit die Kaffeebohnen bezeichnet, die von einer Schleichkatzenart gefressen und wieder ausgeschieden werden. Die Bohnen gelten als Rarität auf dem Kaffeemarkt und sind daher sehr sehr teuer. Kenner schmecken eine leichte Würze, einen holzigen, einen karamellartigen und einen leicht schokoladigen Unterton heraus.
Ausführlich erläuterte Stäublin den Vorgang der Fermentierung und Kaffeeveredelung, sprach aber auch über Erntemethoden. Handgelesene Sorten bürgen für hohe Qualität, der meiste Kaffee aber wird maschinell geerntet.„Ziel meines Seminars ist, dass die Teilnehmer ein Gespür bekommen, welchen Einfluss nicht nur die Bohne für eine Tasse Kaffee hat, sondern auch inwieweit Wasser und das Mahlen Geschmack und Aroma verändern.“ Daher wurde ausführlich über die Kaffeezubereitung gesprochen. Zu beachten sei die Kontaktzeit des Pulvers mit Wasser, Wassertemperatur, Wasserhärte, Mengenverhältnis Kaffeepulver zu Wasser. „Besonders die Temperatur spielt eine wichtige Rolle, denn in der Tat verflüchtigen sich wertvolle Aromastoffe bei über 95 Grad. Der Kaffee neigt dazu bitter und verbrannt zu schmecken.“
Worauf muss ich achten das Kaffee ein köstliches Getränk bleibt? „Ein wichtigstes Kriterium bei der Zubereitung des Kaffees ist die Art wie er gemahlen wird. Bei zu grober Mahlung werden nicht alle Geschmacks- und Aromastoffe herausgelöst“, antwortete Stäublin. „Kaffee sollte Aroma Fülle und Säure haben und ein Geschmackserlebnis sein, mehr als nur ein Getränk.„Mir ist es wichtig ein Gespür für Qualität zu vermitteln. Denn Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Wie bei Wein und Tee unterscheidet man auch bei Kaffee zwischen Sorten, Anbaugebieten und Qualitätsstufen. Bei Kaffee-Inspirationen wie zum Beispiel Kaffeezauber im Glas, konnten die Teilnehmer dies erleben und sie erhielten das Rüstzeug, wie man Kaffee zum Genuss werden lässt. Die Krönung des Kaffees, perfekter feinporiger Milchschaum, wurde obendrauf gegeben. Kaffee sei ein Symbol für Genusskultur und Lebensfreude. Bei einer Tasse Kaffee anregende Gespräche führen oder innehalten, riechen, schmecken und entspannen. Die Gelegenheiten hierzu sind vielfältig: Ob als Abschluss nach einem Essen oder in der Pause. „Meine Devise ist: Nicht Kaffee trinken sondern genießen! Kaffee weckt Lebensfreude!“