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Die jüngste Oma des Landkreises

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Die jüngste Oma des Landkreises

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    Kerstin Metz, ihre älteste Tochter, ist Mutter eines Kindes. Eigentlich auch nichts Ungewöhnliches. Aber Brigitte feierte heuer gerade mal ihren neunten Geburtstag. Also doch etwas Ungewöhnliches. Dahinter steckt das Geburtsdatum: Beide sind an jenem Tag geboren, den es nur alle vier Jahre gibt: an einem 29.  Februar. Somit sind die beiden wohl die jüngste Oma und die jüngste Mama im ganzen Landkreis.

    Nicht genug des Ungewöhnlichen damit: Brigittes Kinder kamen allesamt in Schaltjahren zur Welt. Nach der ältesten Tochter setzten auch bei ihrem zweiten Kind, einem Sohn, prompt am 29.  Februar die Wehen ein, erzählt die sympathische Frau. Sie sei aber nicht in die Klinik gefahren, sondern zu Hause geblieben, weil sie nicht noch ein Kind an diesem außergewöhnlichen Tag bekommen wollte.

    "Jedes Schaltjahr war Horror für mich", erinnert sich Brigitte. Aber jedes Mal hatte es wieder geklappt, obwohl keines ihrer Kinder geplant war. Es könne in ihrem Naturell liegen, dass sie in den Schaltjahren immer schwanger war, lautete die einzige Erklärung der Ärzte für dieses Phänomen.

    Dass es ihr so viel ausmacht, führt die 56-Jährige auf ihre Kindheit zurück. Bis zu ihrem 20. Lebensjahr wurde ihr Geburtstag tatsächlich nur jedes vierte Jahr begangen, "von daher weiß ich alle meine Geburtstagsgeschenke heute noch". Auch die Schulkameraden hätten sie immer gehänselt, sie könnten sie nicht mitnehmen, "du darfst ja noch gar nicht in die Disco!", erinnert sich Brigitte. Der Vater ihres verstorbenen ersten Mannes habe ihr nur am 29.  Februar gratuliert: "Die ältere Generation hat sich an das Datum gehalten".

    Doch wie die meisten Schaltjahr-Kinder feiern Brigitte und Kerstin jedes Jahr Geburtstag, meistens bei der Mama. Aber nicht am 1.  März, denn "da bin ich ja schon einen Tag älter", sondern am 28.  Februar. Der Geburtstag dauert quasi von zwei vor bis zwei Minuten nach Mitternacht. "Eigentlich können wir feiern, wenn wir wollen, wir stehen ja nicht im Kalender", sagt Kerstin. Sie hat im Gegensatz zu ihrer Mutter keine Probleme mit dem 29.  Februar. Wohl auch deshalb, weil sie jedes Jahr Kinder einladen und feiern durfte.

    "Man befasst sich ja mit allerhand solcher Dinge, wenn man älter wird", erzählt die junge Oma nachdenklich. Wann werden die Sterbetage oder die Kirchenjahrtage gehalten. Und man könne auch nicht alle runden Geburtstage "richtig feiern".

    Doch ist auch etwas Gutes dran, wenn man am 29.  Februar geboren ist. Denn an ihrem Geburtstag, darüber freut sie sich besonders, bekommt sie bis heute Anrufe von sehr vielen Schulkollegen, die nach so vielen Jahren an Brigitte denken.

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