Elvira Taulien war zwanzig Jahre in der Humanmedizin tätig, als sie begann, ihr Wissen in Richtung Tierheilkunde auszubauen. Seit fünf Jahren arbeitet sie nun als Tierheilpraktikerin parallel in ihrer Praxis und auf einem Hof in Hausen mit Tieren und für Tiere. Von der Schlange bis zum Fisch kann jedes Tier homöopathisch behandelt werden, sagt sie. Die Heilmethoden und die verwendeten Mittel, so Taulien seinen identisch mit jenen, die auch beim Menschen angewandt werden. Lediglich die Dosierung ist eine andere.
Auffälligkeiten von Tieren, so Taulien, können durchaus auch psychische Probleme oder Energie-Defizite zur Ursache haben. Elvira Taulien behandelt diese Tiere mit Bachblüten, der Magnetfeldtherapie, Laser-Akupunktur, der Farblichttherapie und mit energetischen Massagen. Das schwierige und langwierige in der Tierheilkunde sei die Reportisierung, also das richtige Heilmittel für das jeweilige Tier zu finden. "Tiere können nicht sprechen und das erschwert natürlich die Diagnose", so Taulin. "Man muss die Sprache der Tiere verstehen, um ihr Leiden zu finden."
Viele Tiere, die sich die Heilpraktikerin ansieht, würden meist unbewusst falsch gehalten. "Viele Pferde stehen 23 Stunden in einer Box und werden nur kurze Zeit am Tag ausgeritten, das kann Schäden verursachen. Außerdem gibt es zu wenige Bar-Hufer unter den Pferden und durch die Eisen wird der Organismus der Tiere gestört. Sehr viele Tiere werden auch einfach nur falsch gefüttert. Dosen- und Fertig-Futter können zu Leber und Nierenschäden führen", erklärt Taulien.
Kommt ein Kunde mit seinem Tier zu Elvira Taulien, muss dieser viel Zeit mitbringen und sein Tier gut kennen. Zuerst beobachtet und untersucht sie ihren Patienten. Bei der Diagnose und einer folgenden energetischen Behandlung hänge viel von dem Gefühl des Therapeuten ab. Gleichzeitig berät sie den Tierhalter. Dieser kann von ihr spezielle Griffe der energetischen Massage erlernen und sich, wenn nötig, Farblicht-Lampen und Magnetfeld-Decken borgen, um so sein Tier zu Hause selbstständig weiterbehandeln zu können.
Doch auch die Homöopathie hat ihre Grenzen. So gibt es beispielsweise Vergiftungen bei Tieren, die ein Heilpraktiker nicht vollständig behandeln kann. Elvira Taulien behandelt die Tiere in solchen Fällen vor und verweist sie dann an den Tierarzt. Sie darf in ihrem Beruf auch keine Tiere einschläfern, kann sie aber mit Hilfe der Akupunktur beruhigen, bevor der Tierarzt es dann einschläfert. Es habe auch schon Tiere in ihrer Praxis gegeben, die eingeschläfert werden sollten, die aber durch ihre Behandlung schmerzfrei weiterleben konnten. Elvira Taulien wünscht sich jedoch, dass die Kooperation zwischen Heilpraktikern und Ärzten zum Wohl der Patienten noch ausgeprägter wäre.
Genauso wenig wie es für sie keine strikte Trennung zwischen Heilverfahren und Veterinärmedizin gibt, gibt es für sie auch keine Trennung zwischen dem Heilen von Tieren und dem Heilen durch Tiere. Durch heilpädagogisches Reiten können geistig und körperlich behinderte Menschen, aber auch Kinder, die mit starken Angstgefühlen leben, behandelt werden. Das Pferd übernehme hier die Rolle des Therapeuten. Menschen würden durch die Wärme und Nähe des Tieres locker, sie werden getragen und könnten so Aggressionen und Ängste abbauen.