Bayerns Wetter kommt aus den Schwarzen Bergen, vom Kellerstein. Nicht alle Schüler der Klasse 7aG der Mittelschule Bad Brückenau konnten mit dieser Information etwas anfangen. Im Rahmen einer Exkursion sollte diese Behauptung bewiesen werden.
Mit dem Bus ging es für die Schüler nach Oberwildflecken, über die Ziegelhütte und durch den Wald bergauf, ging es auf den Kellerstein, den nordwestlichen Ausläufer des Feuerbergs. Ziel war die dort stehende „Bayerische Waldklimastation Bad Brückenau“.
Oben erwarteten und begrüßten Kuno und Ria Rüttiger aus Oberbach die Jugendlichen und deren Begleiter. Sie nehmen in der Waldklimastation die wöchentlichen Proben. Auch Joachim Dahmer empfing die Schüler. Er betreut die Station im Auftrag des „Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten“.
Dahme erklärte, dass nach Artikel 141 der Bayerischen Verfassung die natürlichen Lebensgrundlagen Boden, Wasser, Luft und der Wald geschützt seien. Aus diesem Gesetz leite sich der Auftrag für die Einrichtung und den Betrieb solcher Klimastationen im Freistaat ab.
Alle hätten das Ziel, durch intensive und kontinuierliche Beobachtung, durch Dokumentation und Bewertung die Einflüsse sämtlicher Umweltfaktoren auf das Waldökosystem Bayerns aufzuzeigen.
Während Joachim Dahme die einzelnen Messeinrichtungen der so genannten Bestandsmessstelle erklärte, durften die Schüler Ria und Kuno Rüttiger bei der praktischen Arbeit beobachten, bei der Entnahme, Sicherung und Dokumentation von Proben und Daten.
Die Schüler lernten, was man in einem Wald alles feststellen und messen kann: die Witterung, also Temperatur, Luftfeuchte, Niederschlag, Wind und Strahlung; die Schad- und Nährstoffe in Luft und Niederschlag; den Zustand und die Zusammensetzung des Waldbodens; Wachstum, Kronenzustand, Ernährung und Gesundheit der Bäume; Streufall und Bodenvegetation; die jahreszeitlichen Entwicklungen der Bäume.
Dazu gehört zur Waldklimastation eine große Freilandmessstelle. Diese liegt umzäunt auf einer großen Waldlichtung mit herrlichem Ausblick auf die Kuppen von Großem und Kleinem Auersberg, Dammersfeld, Rabenstein und Eierhauck. Hier werden die Stoffeinflüsse aus der Atmosphäre und ihre klimatologischen Folgen gemessen und erfasst.
Der Aufstieg und die mehr als zwei Stunden dauernde Vorführung mit den umfangreichen, interessanten Informationen waren ganz schön anstrengend, bilanzierten die Schüler. Gut, dass Tanja Flatt, Elternbeiratsvorsitzende und Mutter einer Schülerin, mit belegten Brötchen und Getränken den Energieverlust weitgehend ausgleichen konnte.
Nach einem Erinnerungsfoto wanderten die Jugendlichen hinab nach Oberbach. Nun war den Schülern klar, warum das Wetter Bayerns aus den Schwarzen Bergen kommt, von einer der 20 Waldklimastationen, die über ganz Bayern verteilt sind und dazu beitragen, Wetter- und Klimadaten zu gewinnen.