Nach dem letzten Gelöbnis des Bataillons am Donnerstag, 1. Juni, werden 350 Soldaten Richtung Stadtgrenze marschieren. Bis zum Ende des Jahres wird der Verband im Rahmen der Bundeswehr-Neuordnung aufgelöst.
Zum Gelöbnis der 110 Rekruten mit Elterntag haben sich 450 Angehörige angemeldet. Symbolisch ist der Ausmarsch deshalb, weil die Arbeit des Bataillons auf dem Lagerberg weiter geht. Die jungen Soldaten sind seit Dienstantritt Anfang April mit den Auflösungserscheinungen ihres Verbandes konfrontiert. Von einst 1100 Soldaten des Bataillons sind noch rund 400 übrig.
Offiziell beginnt die Auflösung erst im Juli. Um überhaupt sinnvoll weiter zuarbeiten, werden dann die letzten beiden verbliebenen Kompanien zu einer zusammengeschlossen.
Knapp 60 Rekruten bleiben nach dem Abschluss der Grundausbildung bis zum Ende des Jahres im Bataillon. "Wir wollen trotzdem einen interessanten Wehrdienst bieten", betont Oberstleutnant Schaffelke.
Die Abwicklung des Materialbestandes mit Sichten, Zwischenlagern Versenden militärischer Ausrüstung werde den Dienst prägen. Dennoch wolle man die Soldaten beim Schießen und der Gefechtsausbildung fordern.
Bereits jetzt kann die benachbarte Infanterieschule nicht mehr wie gewohnt unterstützt werden. Wie etwa die Lehrübung Three Block War. Bis Ende der 90er Jahre stellte das Bataillon noch bis zu zwei Kompanien für Lehrübungen ab. Jetzt füllen auswärtige Truppen die Reihen der Darsteller auf.
Froh ist Schaffelke, dass 90 Prozent des Stammpersonals für die Zeit nach der Auflösung des Jägerlehrbataillons eine neue Stelle in Aussicht haben. Viele der Altgedienten bekommen eine Stelle im neuen Jägerregiment 1. Es hat seinen Hauptsitz in Schwarzenborn und in Hammelburg drei Kompanien (Versorgungskompanie, schwere Kompanie und Jägerkompanie) unterhalten. Für die Soldaten deutet sich ab Mitte 2007 ein Einsatz im Kosovo ab. Ihre Grundausbildung samt Gelöbnis werden die Wehrpflichtigen des Regimentes künftig in Schwarzenborn ablegen.
Gelöbnisse wird es aber auch in Hammelburg weiterhin geben. Nämlich ab Mitte 2007, wenn die Infanterieschule eine eigene Ausbildungseinheit bekommt, um sich die Rekruten erstmals nach ihren eigenen Bedürfnissen selbst zu schulen. Dem bevorstehenden Ausmarsch dürfte dann vielleicht wieder ein Einmarsch erfolgen.
Dem letzten Gelöbnis des Jäger- lehrbataillons 353 am Donnerstag, 1. Juni, geht ein Platzkonzert der Stadtkapelle und ein Empfang im Rathaus voraus. Das Gelöbnis mit dem Heeresmusikkorps 12 beginnt um 18 Uhr. Anschließend stellen sich die Soldaten und dahinter ein Querschnitt aus dem Fuhrpark in der Friedhofstraße zum Vorbei- marsch am Marktplatz auf. Später wird im Rathauskeller gefeiert.