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GAUASCHACH: „Dinosaurier“ der Atemschutzträger

GAUASCHACH

„Dinosaurier“ der Atemschutzträger

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    Auf zum letzten Durchgang: Josef Schmitt, 65-jähriger Truppmann bei der Feuerwehr des Truppenübungsplatzes Hammelburg, musste noch einmal seine körperliche Fitness auf der Atemschutzstrecke in Oberthulba unter Beweis stellen.
    Auf zum letzten Durchgang: Josef Schmitt, 65-jähriger Truppmann bei der Feuerwehr des Truppenübungsplatzes Hammelburg, musste noch einmal seine körperliche Fitness auf der Atemschutzstrecke in Oberthulba unter Beweis stellen. Foto: Fotos: Peter Rauch

    Ein außergewöhnliches Ereignis gab es im Atemschutzzentrum Oberthulba. Josef Schmitt, 65-jähriger Feuerwehrmann aus Gauaschach, musste noch einmal die Atemschutzstrecke absolvieren. Eigentlich darf man das mit 65 Jahren gar nicht mehr. Diese Altersregel zumindest gilt bei ehrenamtlichen Feuerwehrleuten. Schmitt jedoch ist hauptberuflich bei der Lagerfeuerwehr in Hammelburg beschäftigt und musste die Übung deshalb absolvieren.

    Bei den Freiwilligen Feuerwehren ist mit 63 Jahren Schluss mit dem aktiven Dienst. Atemschutzgeräteträger scheiden meist schon früher aus. „Älter als 59 ist von ihnen kaum jemand“, weiß Peter Gehring, der Leiter der Ausbildungsstätte.

    Bei Josef Schmitt ist das aber ganz anders. Er wurde 1979 bei der Lagerfeuerwehr angestellt, weil er als gelernter Maurer einen technischen Beruf hatte. Das und seine gute Gesundheit waren damals die Voraussetzungen für den Job bei der staatlichen Lagerfeuerwehr. „Das ständige Herumreisen als Maurer von Baustelle zu Baustelle war nichts für mich“, begründet der Gauaschacher.

    Anfänglich wurde Atemschutz mit Gerät hauptsächlich in Bonnland geübt. „Da sind wir dann mit Gerät durch die Kanäle gekrochen“, erinnert sich Schmitt. Seit einigen Jahren jedoch trainiert er mit seinen Kollegen von der Lagerwehr im Atemschutzzentrum Oberthulba.

    Auch in der Heimatwehr Gauaschach war Schmitt aktiv, als Geräteträger, Maschinist und zuletzt als Gruppenführer. Den freiwilligen Feuerwehrdienst musste er mit 63 Jahren dann quittieren, beruflich ist er aber nach wie vor aktiv. Inzwischen gilt Schmitt als „Dinosaurier“ unter den Atemschutzgeräteträgern im Landkreis. Und wie die „Dinos“ gehört er einer aussterbenden Rasse an. Denn Arbeitnehmer bei der Lagerfeuerwehr gibt es keine mehr. Wer sich heute bei der Wehrbereichsverwaltung für den Feuerwehrdienst bewirbt, ist bei der Einstellung automatisch Beamter.

    Nach dem Feuerwehrgrundlehrgang erfolgt eine mehrmonatige Weiterbildung. Stationen sind hier zivile und militärische Flugplätze, Berufsfeuerwehren, Marinestützpunkte und Standorte, die Bundesfeuerwehren unterhalten. Sogar unter Tage, im Bergwerk, werde der angehende Feuerwehrmann ausgebildet, bevor er beamteter Feuerwehrmann ist, weiß Schmitt.

    Für den Gauaschacher, der Truppmann bei der Lagerfeuerwehr ist, ist es umso wichtiger, dass er die gesundheitlichen Kriterien schafft. Dazu gehört nicht nur die ärztliche Untersuchung, sondern auch der zweimal jährlich stattfindende Besuch des Atemschutzzentrums mit Durchlauf sämtlicher Stationen. Schmitt hat es geschafft und seine Entlassungsurkunde bekommen.

    Mit der Verrentung von Josef Schmitt ist dann aber Schluss als Atemschutzgeräteträger. „Ich werde vor allem die Kollegen vermissen, schließlich waren wir ja immer in einer 24-Stunden-Schicht“, sagt Schmitt. Und auch Alfons Müller, Leiter der Truppenübungsplatzfeuerwehr Hammelburg, stellt fest: „Er wird uns schon ein bisschen fehlen, der Josef.“ Zwar seien die Jüngeren manchmal schneller, aber das gleiche die Erfahrung der Älteren auch wieder aus.

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