Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt eine Entwarnung im Bezug auf Dioxin in Eiern. „Verbraucher müssen sich keine Sorgen machen“, so die klare Aussage der Bundesanstalt. Nachdem in den letzten Wochen viele Verunsicherungen bei den Konsumenten aufgetreten sind, lohnt sich dennoch ein Blick auf den regionalen Markt.
Direktvermarkter, also Bauern die ihre Produkte direkt am Hof verkaufen, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Der unmittelbare Kontakt zum Hersteller der Lebensmittel, ist oft eine Sicherheit für die Qualität der Produkte. Hier hat der Kunde die Möglichkeit den Weg der Erzeugung komplett nachzuvollziehen.
In Bad Kissingen produziert am Giebelhof in Hausen Ralf Ullrich Eier mit Hühnern in Freilandhaltung. Der 34-jährige Landwirt hat im letzten Jahr seinen Hühnerstall nach den Regeln des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) umgebaut. Die Hühner leben hier unter optimalen Bedingungen. „Wir erreichen beinahe den Bio-Standard“ meint Ullrich. Einen Umsatzrückgang kann er nicht feststellen. Eine Verlagerung des Geschäfts hat stattgefunden. Sein Absatz an Supermärkte ist leicht zurückgegangen. Dafür kommen um so mehr Menschen direkt auf seinen Hof, um Eier zu kaufen. Ullrich hat sich die Unbedenklichkeit seines Futters bestätigen lassen.
Glückliche Hühner
Für Ullrich haben „glückliche Hühner“ auch eine ganz praktische Bedeutung. Nur wenn sich die Tiere in ihrem Stall wohlfühlen, legen sie ihre Eier auch in die vorgesehenen Nester ab. Meiden sie den Stall, landen die Eier irgendwo in der Landschaft. So ist für ihn ein gutes Ei das Zusammenspiel aus guter Haltung, hochwertigem Futter und gutem Umgang mit den Federvieh.
Etwas anders verhält es sich bei Karlheinz Vogler in Wartmannsroth. „Der Markt für bayrische Eier ist leer gefegt. Größere Handelsmengen sind nicht mehr zu bekommen“, so seine Beobachtung. Besonders hart hätte es die Kollegen in Norddeutschland getroffen. Sie seien entweder von Betriebsschließungen oder Kaufzurückhaltung betroffen. Diese Kollegen tun dem Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes im hohen Maße leid: „Der Landwirt ist immer der Dumme.“ Auch die Schweinezüchter hätten einen enormen Schaden in den letzten Wochen erlitten. Dadurch das etliche Länder eine Importverbot für deutsches Schweinefleisch erlassen haben, seien hier die Umsätze im Keller. Für seinen eignen Betrieb ist er mit den Umsätzen zufrieden.
Seine Kollegin Magdalena Dünisch in Poppenlauer kann sogar einen kräftigen Zuwachs bei Eierverkäufen melden. An einen Supermarkt im Nachbarort hätte sie normalerweise zweimal in der Woche 300 Eier geliefert. Jetzt sind es um die 500. Auch sie hat sich von ihren Zulieferern für Futtermittel die Unbedenklichkeit im Bezug auf Dioxin bestätigen lassen.
Dünisch findet auch klare Worte für die dunklen Machenschaften krimineller Futtermittelproduzenten. „Das ist doch eine Sauerei was die gemacht haben“, so die Hühnerhalterin, die nebenher auch noch stellvertretende Landrätin ist. „Solche Verbrecher gehören eingesperrt“, fordert Dünisch vehement.