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BAD KISSINGEN: Doppelter Zuwachs im Wildpark Klaushof: Przewalski-Pferde und Fischotter

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Doppelter Zuwachs im Wildpark Klaushof: Przewalski-Pferde und Fischotter

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    Bei den Przewalski-Pferden handelt es sich um einen Hengst und eine Stute, die jetzt noch im Wildpark Schorfheide nördlich von Berlin stehen. Im Moment laufen umfangreiche Arbeiten auf einer rund drei Hektar großen Fläche, die bisher zur Unterbringung des männlichen Damwilds während dessen Brunft benutzt wurde.

    Anlass zur Nutzungsänderung war Orkantief Kyrill. Es entwurzelte fast den gesamten Fichtenbestand auf diesem Areal. Nachdem nun die Unwetterschäden beseitigt sind, richten die Arbeiter des Wildparks und des städtischen Servicebetriebs die Fläche für die Przewalski-Pferde.

    Schuld ist nur Kyrill

    Die Baumstümpfe blieben stehen. Neue Bäume – wie etwa Wildkirschen – sind in drei eingezäunten Karrées neu gepflanzt worden, damit sie vor Verbiss geschützt sind. Die aufwändigste Neugestaltung am Gehege für die Przewalski-Pferde nimmt gerade ein Bagger vor. Auf halber Höhe eines in Richtung Staatsstraße 2792 fließenden Entwässerungsgrabens gräbt die Maschine ein kleines Feuchtbiotop aus. Den Tümpel sollen die Przewalski-Pferde zum Suhlen und Abkühlen im Sommer nutzen können.

    Wildpark-Leiter Maunz zeigt sich überzeugt, dass sich hier binnen zwei Jahren eine artenreiche Feucht-Flora und vor allem Amphibien-Fauna mit Fröschen, Lurchen und Molchen entfalten wird. Das passe gut zum Jahr des Frosches, zu dem 2008 von der Weltnaturschutzorganisation IUCN und dem Weltzooverband WAZA erklärt wurde.

    Zudem erwartet Maunz ein vermehrtes Insektenaufkommen, namentlich von Libellen. Außerdem sei das Feuchtbiotop auch für den Wasserhaushalt der Natur sinnvoll, da es wie ein kleines Regenrückhaltebecken wirke. Wie Maunz erläutert, soll das Gatter, das das frühere Damwild-Gehege bislang von der Muffelwild-Wiese trennte, beseitigt werden. Der Wildpark-Leiter geht davon aus, dass sich die Przewalski-Pferde und das Muffelwild vertragen werden.

    Parallel zur Umgestaltung dieses Areals für die Przewalski-Pferde laufen die Arbeiten am ehemaligen Biber-Gehege, dessen Verwandlung in ein Fischotter-Gehege fast abgeschlossen ist. Nicht nur, dass die Brücke entlang des großen Bassins von der Stadt saniert wird – die Holzbrücke war morsch geworden und nicht mehr benutzbar. Der ganze Stolz von Wildpark-Leiter Maunz ist hier eine Grotte, die aus Sandstein-Brocken zusammengesetzt ist.

    Für Statik, Technik und Materialbeschaffung hat sich der frühere Bauunternehmer Heinz Pfeffermann aus Nüdlingen ehrenamtlich eingesetzt. Das Innere soll den Fischottern als Behausung und Rückzugsbereich dienen. Besucher können hinein gehen und den scheuen Tieren Auge in Auge gegenüberstehen, nur getrennt durch eine hüfthohe Wand. Frisches Quellwasser, dezenter Lichteinfall und eine als Felsformation getarnte Wärmeplatte sollen es den Fischottern hier behaglich machen. Durch eine Röhre können die Tiere ins Freigehege, das sorgfältig umzäunt wird: Fischotter sind Meister im Fliehen.

    Das frühere Biber-Gehege ändert sein Äußeres beachtlich. Am Rand sind Weidenzweige geflochten, die ausschlagen sollen. Im jetzt noch nicht mit Wasser gefüllten Pool liegen zwei Eichen. Außerdem gibt es eine Insel in der Mitte. Ursprünglich sollte das Fischotter-Gehege zu Ostern fertig sein. Das wird nicht ganz einzuhalten sein. Aber kurze Zeit später dürften die Fischotter im Klaushof eintreffen. Es ist, wie bei den Przewalski-Pferden, ein Pärchen – Nachwuchs auch hier nicht ausgeschlossen. Die zwei Tiere kommen entweder aus dem Tierpark Lohberg im Bayerischen Wald oder aus dem Otter-Zentrum Hankensbüttel am Südrand der Lüneburger Heide.

    Im Blickpunkt

    Przewalski-Pferd und Fischotter Das Przewalski-Pferd ist die einzige Unterart des Wildpferds, die in ihrer Wildform überlebt hat. Das Tier ist nach seinem Entdecker Nikolai Michailowitsch Przewalski (1839-1888) benannt. Das letzte freilebende Przewalski-Pferd wurde 1969 gesehen. Przewalski-Pferde sind etwa so groß wie Haflinger. Der Fischotter gehört zur Familie der Marder. Sein Körper wird bis zu einem knappen Meter lang. Dazu kommt noch der etwa 40 Zentimeter lange Schwanz. Przewalski-Pferde und Fischotter stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN). In Bayern gibt es dank eines Artenhilfsprogramms 300 Fischotter im Bayerischen Wald.

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