„Was nützt eine Ortsverschönerung, wenn niemand mehr im Dorf wohnt?“, fragt sich Markus Stockmann, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins. Mit Blick auf die demografische Entwicklung sieht er die Gartenbauvereine vor einer immensen Herausforderung stehen.
Bürgermeister Ludwig Neeb hatte deshalb allen Grund, den Obst- und Gartenbaufreunden „für die Zeit, das Geld und die Arbeit zu danken“, die sie für „grüne Blickfänger“ in Elfershausen einbrachten. Doch auch er vermochte zum 25-jährigen Vereinsbestehen nicht zu sagen, wie lange diese Allianz hält. Sein Ausspruch, „die Natur meldet sich zurück“, barg eine gewisse Ambivalenz. Was Neeb meinte, war der Hinweis auf von Menschenhand produzierte Naturkatastrophen.
Noch sind die Obst- und Gartenbauvereine gut aufgestellt, wie der stellvertretende Bezirksvorsitzende Paul Heuler wissen ließ. Den Kreisverband Bad Kissingen mit seiner Vorsitzenden Irmgard Heinrich nannte er „eine starke Bastion“. Gartenarbeit als Lebensgrundlage sei sicherlich nützlich und bereite Freude. Doch auch im Bezirk wüssten die Verantwortlichen, was die Stunde geschlagen hat. „Wir müssen auch nach innen arbeiten, die Mitglieder immer wieder motivieren.“
Der Obst- und Gartenbauverein Elfershausen kann heuer auf ein Vierteljahrhundert Aktivitäten zurückblicken – allerdings erst nach der dritten Gründung. Vor genau 100 Jahren etablierte er sich erstmals, wurde aber nach 17 Jahren wieder aufgelöst. Eine zweite Vereinsgründung erfolgte 1954. Auch sie führte nach relativ kurzer Zeit wieder zur Auflösung. Anfang der 80er Jahre folgte ein dritter Versuch, der im März 1987 im Rahmen eines Baumschnittkurses zur offiziellen Gründung führte. Diesmal überlebten die Gartler.
Winfried Kleinhenz erinnert sich an die Anfänge des Gartenbauvereins in Elfershausen. „Du bist Bänker, du kannst Schreibmaschine, du wirst Schriftführer“, so engagierte ihn der damalige Vorsitzende Konrad Englert. Insgesamt 30 Ortsbürger schlossen sich dem Verein an, darunter auch Gärtnermeister Leopold Neeb.
Hauptaspekt für die Neugründung war die verwahrloste Trie, die vom Gartenbauverein eingeebnet und bepflanzt wurde. In den Folgejahren führten Ute Stockmann, Franz Danz, Markus Stockmann, Joachim Hümmler und dann wieder Markus Stockmann, der auch heute noch Chef der Gartenfreunde Elfershausen ist. Aktuell zählt der Verein über 85 Mitglieder.
Schnittkurse für Obstbäume und Rosen, Wanderungen, Vorträge, Lehrfahrten zu verschiedenen Veranstaltungen im Gartenbereich und sogar Kochkurse gehören zu den Vereinsaktivitäten, informiert der Vorsitzende.
In diesem Jahr führt der Obst- und Gartenbauverein noch eine Obstbaumversteigerung durch und will heuer auch den Weihnachtsmarkt im Schlosshof wiederbeleben. Die Mitglieder kümmern sich um zahlreiche Grünanpflanzungen im Ort, um die Ortstafeln und die Verschönerung der Bildstöcke sowie des Friedhofs. Josef Hofstetter, der sich besonders engagierte, wurde für seine ehrenamtlichen Leistungen mit der Bronzenen Ehrenplakette des Bezirksverbands ausgezeichnet.
Die anwesenden Gründungsmitglieder des Obst- und Gartenbauvereins wurden von Landrat Thomas Bold, Vorsitzendem Markus Stockmann, Bezirksvorsitzendem Paul Heuler, Bürgermeister Ludwig Neeb und Kreisvorsitzender Irmgard Heinrich geehrt. Dies waren Emma Reusch, Helga Polz, Gabriele Bolz, Elfriede Beiersdörfer, Günter Zink, Herbert Übelacker, Kurt Pfülb, Werner Perzel, Helmut Neugebauer, Winfried Kleinhenz, Erhard Geiling, Josef Hofstetter und Rudolf Geiling.