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Ein Bataillon für Offiziersanwärter

Hammelburg

Ein Bataillon für Offiziersanwärter

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    Die Ausbildung von Bundeswehr-Offizieren soll professioneller werden. Dabei spielt Hammelburg eine zentrale Rolle.
    Die Ausbildung von Bundeswehr-Offizieren soll professioneller werden. Dabei spielt Hammelburg eine zentrale Rolle. Foto: FOTO BUNDESWEHR

    Die Vorbereitungen unter dem künftigen Kommandeur, Oberstleutnant Reinhold Stahl, laufen auf Hochtouren. Aufstellungsappell für das neue Bataillon ist am 16. Dezember, im Juli rücken die ersten Offiziersanwärter an. Das Stammpersonal soll rund 100 Soldaten umfassen, die je nach Eignung aus dem Jägerlehrbataillon stammen oder aus dem Bundesgebiet zusammengezogen werden. Alle Truppengattungen, von den Fernmeldern über Logistik, Nachschub und die ABC-Abwehr sollen sich in der Ausbildung wiederfinden. Bis zu 408 von den insgesamt 1000 Offiziersanwärtern des Heeres pro Jahr werden die Saaleck-Kaserne zur sechsmonatigen Ausbildung durchlaufen, der Rest tritt in Munster oder Idar-Oberstein an.

    "Die Ausbildung soll professioneller werden", beschreibt Major Kuske den Hintergrund der Umstellung. Statt verstreut in verschiedenen Bataillonen verbringen die Offiziersanwärter ihre ersten sechs Monate unter sich in einem der zentralen Ausbildungsbataillone.

    Ähnlich wie in amerikanischen oder französischen Militärakademien schälen sich dort Eignungen und Talente heraus. Bisher teilte eine Offiziersbewerber-Prüfzentrale die Soldaten in ihre Bataillone ein. Diese Einteilung war oft bestimmend für ein ganzes Soldatenleben. So verschieden wie die Ausbildungsmethoden in den Bataillonen fiel die Zufriedenheit der Soldaten aus, manche brachen die Ausbildung ab.

    Stattfinden soll die Offiziersausbildung ab 2006 immer sechs Monate von Juli bis Dezember. In der ersten Jahreshälfte übernimmt das Ausbildungsbataillon ab 2007 die Grundausbildung für auswärtige Truppenteile.

    Zusätzlich werden in Hammelburg drei Kompanien eines Luftbeweglichen Infanterieregiments aufgestellt. Dessen Soldaten üben dafür, sich mit dem Hubschrauber Tiger in Kampfgebieten absetzen zu lassen. Die Helikopter bleiben auswärts stationiert.

    Ergänzt wird der Umbau am Standort durch Aufstellung einer Unterstützungskompanie für das VN-(Vereinte Nationen)-Ausbildungszentrum, das Soldaten für Auslandseinsätze vorbereitet. Dort werden unter anderem Fahrer für den Schützenwagen Dingo geschult. 2007 wird die Umorganisation am Standort abgeschlossen sein, blickt Pressesprecher Kuske voraus. Dann gehört die Infanterieschule namenstechnisch zur Saaleck-Kaserne .

    "Für Hammelburg keine schlechte Entwicklung", fasst Major Kuske zusammen. Die Anzahl der Soldaten werde über 2006 insgesamt gleich bleiben. Die Offiziersanwärter seien für die heimische Wirtschaft ein zahlungskräftigeres Klientel als die Wehrpflichtigen und würden in ihrem Umfeld das Saaletal deutschlandweit im Gespräch halten.

    Nach dem ersten halben Jahr in den drei Ausbildungsbataillonen kommen Offiziersanwärter des Heeres künftig an die Offiziers- schule des Heeres nach Dresden, dann zu Praktika und Studium, später zur individuellen Zusatzaus- bildung, zum Offizierlehrgang II in Dresden. Nach truppengattungs- fachlicher Ausbildung in den Trup- penschulen gelangen sie nach rund sechs Jahren auf ihre Dienstposten.

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