Salz Alfred und Margit Derleth, die Besitzer des alten, typisch fränkischen Dreiseitenhofes in der Hauptstraße in Salz, feiern am Samstag das dritte Kartoffelfest. Diesmal sind nicht nur der nahende Herbst und die reiche Kartoffelernte der Grund zum Feiern, der Naturlandhof Derleth besteht seit 15 Jahren.
Ein Anlass, auf die Anfänge der biologischen Landwirtschaft in Franken zurückzublicken: Im Jahr 1976 übernahm Alfred Derleth den Bauernhof seines Schwiegervaters Oskar Wehe. Bis dahin war der Bauernhof schon über 100 Jahre im Familienbesitz. Kühe und Schweine wurden abgeschafft, statt Zuckerrüben und Kartoffeln baute Alfred Derleth nur noch Getreide an, weil der Arbeitsaufwand so gering wie möglich gehalten werden musste.
Alfred und Margit Derleth stellten 1989 die Arbeit auf biologische Landwirtschaft um. Sie wurden Mitglied bei Naturland, dem Verband für naturgemäßen Landbau, und bekamen fünf Jahre später die Anerkennung als ökologischer Betrieb.
Heute, nach 15 Jahren, schweigen die Spötter. Die Erträge steigen und die Preise sind nach wie vor höher als die der "normalen" Bauern. Für Alfred Derleth hat sich die Umstellung gelohnt. Sein Sohn Michael studiert Landwirtschaft und hat vor, baldmöglichst den Hof als Vollerwerbslandwirt zu übernehmen.
Im Gegensatz zum Höfesterben der vergangenen 20 Jahre sieht der zukünftige Agraringenieur in der Landwirtschaft sogar Zukunftschancen. Ein wichtiges Standbein, so Derleth, ist die Direktvermarktung. Er setzt auf die Verbraucher, die gute Produkte aus der Region und kurze Wege suchen.
Ein Weg zum Kunden ist für Derleth der Kartoffelmarkt und das Kartoffelfest, das am Samstag stattfindet. Ab 10 Uhr können die Besucher fünf verschiedene Kartoffelsorten vor Ort begutachten und probieren. Außerdem gibt es die berühmten Kartoffelhörnchen. Am Abend spielen die Kaberhack Buam aus Löhrieth Fränkisches und Helma Dorst macht sich zusammen mit Jungbauer Michael laut Gedanken über Pfarrer, Doktor und was sonst im Dorf passiert. Dazu gibt es Federweißen und frischen Apfelsaft.