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ROTHHAUSEN: Ein Erbe für Generationen

ROTHHAUSEN

Ein Erbe für Generationen

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    Vor dem renovierten Rathaus: Landrat Thomas Bold, Andreas Roth, 2. Bürgermeister und Cheforganisator Alfons Gundelach und Otto Waldmann vom Amt für ländliche Entwicklung.
    Vor dem renovierten Rathaus: Landrat Thomas Bold, Andreas Roth, 2. Bürgermeister und Cheforganisator Alfons Gundelach und Otto Waldmann vom Amt für ländliche Entwicklung. Foto: Foto: Daniel Wiener

    Das Dorffest war ein würdiger Abschluss der Dorferneuerungsmaßnahme in Rothhausen und alle Redner würdigten dabei insbesondere die große Eigenleistung der Bürger. Begonnen wurde das Fest durch die kirchliche Segnung des Dorfbrunnens durch Pfarrer Manfred Finger und seinen evangelischen Kollegen Vikar Manuel Sauer, die im Anschluss einen ökumenischen Gottesdienst hielten.

    2. Bürgermeister Alfons Gundelach, der auch dem Organisationsteam vorstand und den auf Reha weilenden Anton Bauernschubert vertrat, warf einen Blick zurück auf die Maßnahmen der vergangenen Jahre. Das Bürgerengagement sei in Kommunen unverzichtbar, befand er. Die Menschen würden älter und vielfältiger und wenn kleine Orte in Zukunft attraktiv bleiben wollen, gelte es, diese Anforderungen zu meistern. Entgegen dem allgemeinen Trend sei die „Mitmachgesellschaft“ in Rothhausen noch vorhanden.

    Für die Gestaltung des Dorfbrunnens wurde allerdings professionelle Hilfe in Anspruch genommen. Künstlerin Eva Warmuth sei dabei, so Gundelach „vom Himmel geschickt worden“. Er spielte damit auf die reibungslose Zusammenarbeit und das am Ende günstiger als vorgesehene Projekt an. 25 000 Euro sollte es zunächst kosten. Am Ende waren es 20 000 Euro, die zur Hälfte vom Amt für ländliche Entwicklung bezuschusst wurden. Jeweils 5000 Euro gaben die Gemeinde und die Dorfgemeinschaft aus den Erlösen früherer Dorffeste dazu.

    Auch bei der Rathaussanierung wurde gut gewirtschaftet. Die Schätzungen von 115 000 Euro konnten am Ende auf 90 000 Euro gesenkt werden. 2008 wurde die Sanierung vom Gemeinderat beschlossen. Auch dieses Projekt wurde zu 60 Prozent gefördert, die Gemeinde musste sich mit 36 000 Euro beteiligen.

    Maßgeblichen Anteil an der Kostensenkung hatte das große Engagement der Bürger. Gundelach und seine Rothhäuser Gemeinderatskollegen Judith Dekant, Hans Geißler und Christopher Wehner hatten 40 verschiedene Helfer bei den Arbeitseinsätzen. Besonders hob er Wolfgang Elflein hervor, der alle Fliesenarbeiten ohne Entgelt erledigte und Hilmar Kehl, der unter Mithilfe von Josef Wagner ebenfalls kostenfrei die Wasser- und Elektroarbeiten durchführte. Mit Martin Knapp engagierte sich außerdem ein Gemeinderatskollege aus Theinfeld bei der Bauplanung außerordentlich.

    1,1 Millionen Euro umgesetzt

    Otto Waldmann vom Amt für ländliche Entwicklung war in Vertretung für seinen Chef, Otmar Porzelt, angereist und er zeigte sich angetan von der geleisteten Arbeit. Neben der Straßenraumgestaltung war es auch auf die Schaffung von Treffpunkten angekommen. Der Dorfplatz zähle ebenso dazu wie der Kinderspielplatz. Insgesamt wurden in den vergangenen 15 Jahren 1,1 Millionen Euro in Rothhausen umgesetzt. 460 000 Euro gewährte das Amt für ländliche Entwicklung an Zuschüssen. Auch die Anwohner hätten davon profitiert. 50 Anträge auf Zuschüsse für private Maßnahmen wurden eingereicht. 800 000 Euro haben die Anlieger in der Dorfmitte in ihre Häuser und Grundstücke investiert. Auch dafür gab es 100 000 Euro an Zuschüssen.

    Andreas Roth hatte als früherer Gemeinderat die Dorferneuerung mit ins Leben gerufen und er erinnerte an die Anfänge 1995, als zunächst eine Prioritätenliste erstellt wurde. Zufrieden stellte er nun fest, dass alle 14 Hauptpunkte abgearbeitet wurden. Fast schon in Vergessenheit geraten seien aufgrund der langen Zeit die ersten Projekte, wie etwa der Schöpfbrunnen oder der Rundwanderweg. Die 90er Jahre hatten nicht nur im nahen Schweinfurt große Veränderungen mit sich gebracht, auch in Rothhausen mussten einige Arbeitgeber ihre Tore schließen und wie in Schweinfurt wurde die Krise zur Chance. Die Aufbruchstimmung von damals wurde mit den ersten Dorffesten dokumentiert und heute könne man stolz zurückblicken.

    Von einem geschichtsträchtigen Tag sprach Landrat Thomas Bold. In anderen Landkreisgemeinden, wie etwa Burkardroth, hat er schon des Öfteren feststellen können, dass Dorferneuerungsprojekte von den Initiatoren auf deren Kinder und Enkel übergehen, bis sie vollendet sind. Wer mit anpackt, habe einen ganz anderen Bezug zum Geschaffenen.

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