Am 23. August 1973 wurde die Christkönig-Kirche auf dem Lagerberg feierlich eingeweiht. Fast tagesgenau feierte die Kuratie und Militärkirchengemeinde am vergangenen Sonntag das 40-jährige Bestehen mit einem Festgottesdienst und anschließendem Pfarrfest. Zum Gottesdienst versammelten sich laut Pressetext neben den Gemeindemitgliedern zahlreiche Gäste um den Altar der, in modernen Sechs-Eck-Formen ausgeführten, Kirche. Militärpfarrer und Kuratus Stephan Frank, der seit 2008 am Standort Hammelburg tätig ist, begrüßte zahlreiche Mitbrüder.
Besonders freute sich die Gemeinde über das Erscheinen ehemaliger Hammelburger Militärpfarrer. Der Domvikar der Erzdiözese Bamberg, Wolfgang Witzgall (Standortpfarrer in Hammelburg von 1981 bis 1993), der Generalvikar der Erzdiözese Bamberg, Georg Kestel (1993 bis 1998) und Pater Johannes Strobl OFM (2002 bis 2008) feierten den Gottesdienst gemeinsam mit weiteren Kirchenvertretern.
Seelsorge am Arbeitsplatz
Eröffnet wurde der feierliche Gottesdienst mit der „Feuerwerksmusik“, dargeboten von einem Bläser-Quintett des Heeresmusikkorps 2 aus Kassel. In der Einführung machte Generalvikar Walter Wakenhut (Leiter des Katholischen Militärbischofsamtes in Berlin) deutlich, dass es eine Aufgabe der Militärseelsorge sei, Seelsorge am Arbeitsplatz der Soldaten anzubieten. Mit Hinblick auf den Kirchenbau führte er weiter aus: „Kirche unter Soldaten werde nirgendwo so deutlich, wie auf dem Lagerberg in Hammelburg.“
In seiner Festpredigt stellte Generalvikar Kestel fest, dass auch die Christkönig-Kirche „ein Stück Denkmal“ sei. Sie biete einen festen Ort, an dem „der Glaube gestärkt und reflektiert werden kann“, wird er in der Pressemitteilung zitiert. Während die Kirche von außen betrachtet als statische Immobilie erscheine, sei der Glaube durch die sich versammelnden Menschen keineswegs statisch.
Besonders bei der Militärseelsorge würde die Dynamik des Glaubens deutlich: „Es gibt eine Stammbesatzung und es gibt – insbesondere junge – Soldatinnen und Soldaten, welche die Christkönig-Kirche nur einmal - vielleicht während eines Lehrgangs in Hammelburg – besuchen.“
In Vertretung des Hammelburger Bürgermeisters überbrachte die Dritte Bürgermeisterin Elisabeth Wende die Glückwünsche der Stadt Hammelburg und des Landkreises. Sie stellte das „gute Miteinander“ von Kuratie bzw. Militärkirchengemeinde auf dem Lagerberg und der Pfarrei in der Stadt heraus.
Ethische Erziehung
Für die Infanterieschule Hammelburg überbrachte der Leiter des Schulstabs, Oberstleutnant Burkhard Schneegold, die Glückwünsche. Zur Aufgabe der Militärseelsorge sagte er, die ethische Erziehung der Soldaten in Hammelburg sei besonders wichtig. „Die Militärseelsorge bietet sich an - ohne sich aufzudrängen“, führte er aus, „das schätzen wir Soldaten besonders.“
Generalvikar Wakenhut stellte abschließend das Alleinstellungsmerkmal der Christkönig-Kirche heraus: Das Zusammentreffen von ziviler Kuratie und Militärkirchengemeinde sei deutschlandweit einmalig. So findet neben den Standortgottesdiensten für die Soldaten zusätzlich jeden Sonntag ein Gottesdienst für die Öffentlichkeit statt. Dazu käme, dass durch das Engagement der Gemeindemitglieder ein Ort der Begegnung für aktive und ehemalige Soldaten und für Bürger entstanden sei.
Das regnerische Wetter tat der feierlichen Stimmung auf dem Lagerberg keinen Abbruch. Zusätzlich zu den ohnehin bereitstehenden Zelten wurde ein Teil des Kirchenraumes abgetrennt und Tische und Bänke dorthin verlagert, so dass die Gemeinde und ihre zahlreichen Gäste bei regen Gesprächen zusammensitzen konnten.
Darunter war auch Orgelspieler Winfried Schlereth, der bereits 1967 zum Orgelspiel für die Militärkirchengemeinde kam. Damals fand der Gottesdienst noch in einem Gebäude in der Infanterieschule statt. Seit 1973 spielt er die Orgel in der Christkönig-Kirche und hat so nahezu alle Militärpfarrer in der Christkönig-Kirche musikalisch begleitet.