Im Januar begann der Kurs zur ganzheitlichen Sterbe- und Trauerbegleitung für Margarethe Wüstner, Marlene Baron, Barbara Schelbert, Barbara Kleinheinz, Ilona Schneider, Marion Baron und Kim Sell. Seitdem haben sie 130 Unterrichtsstunden und vier Wochenendseminare absolviert unter fachkundiger Leitung der Referenten vom Malteser-Hilfsdienst, Georg Bischof und Marlene Dorsch.
Erstmals fand ein Ausbildungskurs zum Hospizhelfer in Hammelburg statt. „Wir sind dem Dr.-Maria-Probst-Heim sehr dankbar, das uns Räumlichkeiten zur Verfügung stellte“, sagt Theresia Merz, Einsatzleiterin und Ansprechpartnerin der Hospizarbeit im Raum Hammelburg. Theresia Merz begleitet seit drei Jahren Menschen in ihrer letzten Lebensphase und absolvierte ihre Hospizausbildung in Münnerstadt.
Zur Hammelburger Ausbildungsgruppe gehörten elf weitere Kursteilnehmer aus Arnstein, Schweinfurt und Würzburg, drei haben den Kurs in der Anfangsphase abgebrochen. Jüngste Teilnehmerin war eine 21-jährige Medizinstudentin, die älteste zählte 63 Jahre. Insgesamt läge der Männeranteil bei den Hospizhelfern bei zehn Prozent, teilt Ausbilder Georg Bischof mit.
„Die Ausbildung ist praxisorientiert, Übungen stehen im Vordergrund, nicht Vorträge“, sagt Bischof. Im Laufe des Kurses lerne man zu hören, was der Sterbende nicht mehr sagen kann. Seit Mai sind die Kursteilnehmer im Einsatz. Erfahrungen und Fragen besprechen sie in der Gruppe oder im Einzelgespräch mit geschultem Personal wie beispielsweise Psychologen.
Die größte Herausforderung des Kurses sei die Beschäftigung mit sich selbst und der eigenen Einstellung zum Sterben gewesen, sagen die Kursteilnehmer. Erst als dieses Thema besprochen war, konnten sie die Sensibilität entwickeln, zu spüren, was der Sterbende braucht: Ein Lied, ein Gebet, ein Gespräch oder einfach nur, dass ihm jemand die Hand hält. „Körperkontakt ist für Sterbende oft wichtig, damit sie sich wieder wahrnehmen. Viele haben kein Gefühl mehr für ihre Konturen, weil sie sich selbst nicht mehr waschen oder anziehen können“, beobachten die Hospizhelfer.
Einbezogen in die Hospizarbeit wird immer das persönliche und soziale Umfeld des Sterbenden, die ihm nahestehenden Menschen. Die Hospizhelfer helfen die verbleibende Lebensqualität zu gestalten, sowohl daheim wie stationär. Sie vermitteln auf Wunsch palliativpflegerische Beratung und Begleitung und sind vernetzt mit sozialen Diensten wie Kliniken, Sozialstationen, Altenheimen und Pfarreien.
Auch nach dem Tod eines Angehörigen besteht die Möglichkeit weiter Kontakt zu halten. „Wir bieten auch Gespräche in einer Trauergruppe an“, sagt Einsatzleiterin Theresia Merz. Die Hospizarbeit sei außerdem überkonfessionell: „Wir begleiten auch Atheisten oder Andersgläubige und drängen unseren Glauben nicht auf.“
Ein Informationsblatt mit Kontaktadressen liegt in Kirchen, Arztpraxen und sozialen Einrichtungen aus. Am 17. Januar findet in der Hammelburger Stadtpfarrkirche der Aussendungsgottesdienst statt, in dem die Hospizarbeit im Mittelpunkt steht.
Informationen bei Theresia Merz, Tel. (01 74) 7 48 45 25 oder bei der Malteser Diözesangeschäftsstelle Würzburg, Tel. (09 31) 4 50 52 25.