(kgh) Schon seit Jahrtausenden ist das Fasten in verschiedenen Kulturen sehr beliebt. Ihm wird eine reinigende, entspannende und die Konzentration fördernde Wirkung zugesprochen. Die Malteser Klinik von Weckbecker in Bad Brückenau verbindet moderne Schulmedizin mit naturheilkundlichen Ideen, wie eben dem Heilfasten. Und erzielt damit große Erfolge.
„Fasten ist Urlaub vom eigenen Ich“, habe ein Patient einmal gesagt. Und schon Hippokrates (460 bis 370 v. Chr.) wusste: „Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente.“
Da sei etwas Wahres dran, sagt der Medizinische Leiter der Malteser Klinik von Weckbecker, Joachim Wernicke. Denn Fasten bewirke den Einklang von Körper und Seele. „Gerade in der heutigen Zeit, in der immer mehr Menschen an ihrem Arbeitsplatz unter Druck geraten und sich erschöpft fühlen, sei dies wichtig. Auch Reizüberflutung durch Fernsehen und Internet spiele eine Rolle bei psychischen Belastungen.
Eine Auszeit in der Malteser Klinik von Weckbecker, die auf Fasten und Naturheilverfahren spezialisiert ist, kann da Abhilfe schaffen. Stresssymptome wie beispielsweise Gereiztheit, Kopfschmerzen, Magenverstimmungen oder Tinnitus können abgebaut werden. „Unsere Patienten kommen aus ganz Deutschland und aus dem Ausland, sogar aus Namibia war vor Kurzem eine Patientin angereist“, sagt der 59-jährige Internist über die von Weckbecker-Klinik.
Aber warum hat Fasten solch eine heilsame Wirkung? Durch den Verzicht auf feste Nahrung spare der Körper den größten Energieverbrauch des Tages ein, nämlich die Verdauungsarbeit, erklärt der Experte. „Da der Darm nicht mehr arbeiten muss, kann er sich während der Fastenzeit voll auf die Heilung konzentrieren.“ Auch bei rheumatischen Beschwerden oder Stoffwechselerkrankungen kann Heilfasten Wunder bewirken. Oder bei Allergien: „Auch die Darmschleimhaut, die durch die ständige Einnahme von antiallergischen Medikamenten geschädigt werden kann, hat nun Zeit sich zu regenerieren.“ Natürlich ist Fasten auch gute eine Methode, um überflüssige Pfunde loszuwerden, dies allein sollte aber nicht im Vordergrund stehen, sagt Wernicke. Vielmehr gehe es um den ganzheitlichen Ansatz. Das Abnehmen sei eher ein positiver Begleiteffekt und solle den Patienten motivieren, sein Essverhalten genauer zu untersuchen.
Ängste von Patienten, man könnte in der Fastenzeit „vom Fleisch fallen“, seien unbegründet, denn der Körper halte genügend Energiereserven bereit, beruhigt der Experte. Wichtig sei zu Beginn des Fastens, dass der Darm entleert werde, zum Beispiel durch einen Einlauf. „Das ist ganz wichtig, denn sonst besteht die Gefahr der Autointoxikation.“ Außerdem werde dadurch das Hungergefühl eingedämmt.
Wichtig sei beim Heilfasten reichliches Trinken, „etwa drei Liter am Tag und regelmäßiges Bewegungstraining“. Viele Patienten erzählen nach der Kur, sie hätten sich lange nicht so fit gefühlt wie in der Zeit, in der sie gefastet haben, berichtet Wernicke. „Es werden Endorphine freigesetzt. Das bewirkt, dass die Leute sich besser und glücklicher fühlen.“ In der Regel dauert eine Fastenkur unter Beaufsichtigung zwei Wochen, „oftmals wird das aber individuell abgestimmt“, so Wernicke. Sein Ratschlag: Wer zum ersten Mal fastet, sollte dies auf jeden Fall mit ärztlicher Unterstützung tun.
Zelebriert werden sollte dann das Abfasten: „Bei uns gibt es am ersten Tag eine Kartoffelsuppe, die wir Ärzte servieren und damit unsere Achtung vor der Leistung des Patienten zeigen.“ Dazu werde eine Kerze angezündet.
Online-Tipp
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