Ein Zeichen für die Nutzung erneuerbarer Energien setzten Franz Büttner, Bürgermeister der Weinbaugemeinde, und Christoph Stroer, Geschäftsführer der Naturstrom-Gruppe, mit der Unterschrift unter den Nutzungsvertrag im Rathaus.
Damit wird die GmbH Windstrom Ramsthal als Tochterfirma des Unternehmens Naturstrom die weiteren Schritte zur Errichtung von insgesamt acht Windkraftanlagen auf Ramsthaler Gemarkung vorantreiben. Der Vertrag regelt die Pachtangelegenheiten zwischen Gemeinde und Energieunternehmen, die gleichen Bedingungen sollen auch den Geschäften mit dem privaten Grundbesitzern zu Grunde gelegt werden. Dass es in Ramsthal so schnell gegangen ist, sei dem Engagement vom stellvertretenden Bürgermeister Rainer Morper zu verdanken, lobte Büttner. Dieser habe nach der Fukushima-Katastrophe nicht gezögert und alle relevanten Informationen gesammelt, so dass es eine breite Zustimmung im Dorf für das Vorhaben gebe. Auch im Ratsgremium seien alle Entschlüsse hinsichtlich des Vorhabens einstimmig gewesen.
Morper betonte, dass diese Vertragsunterzeichnung nun ein erster Schritt auf dem Weg sei, die autarke Versorgung Ramsthals mit Strom zu erreichen. In der Präambel des Nutzungsvertrages heißt es auch: „Die geplanten Anlagen sind ein Beitrag zum Klimaschutz, zur Schonung begrenzter Energieressourcen, zur Verringerung von Energieimporten und zur Erhöhung der regionalen Wertschöpfung.“ Außer der Windkraft wolle man mit der Naturstrom-Gruppe auch noch weitere Projekte zur regionalen Energieerzeugung realisieren.
Stroer verwies darauf, dass Naturstrom nun ein Ertragsgutachten erstellen lasse, das von unabhängigen Gutachtern erstellt werden soll. Damit könne man die zuständigen Behörden besser überzeugen.
Den so genannten Disko-Effekt, der früher für Skepsis gegenüber Windenergie gesorgt hatte, gebe es nicht mehr, so Stroer. Dies sei eine Kinderkrankheit in der Geschichte des Windradbaus gewesen. Die Ramsthaler hatten vor einiger Zeit einen Windpark besichtigt und sich sowohl hinsichtlich der niedrigen Geräuschemissionen wie auch der optischen Auswirkung der Windräder positiv überrascht geäußert.
Pro Windrad müssten 3,8 Millionen Euro investiert werden, stellte Stroer klar. Die Pacht werde nach einem Schlüssel berechnet, der auch Anlieger berücksichtige. Zehn Prozent des Pachterlöses sollen für gemeindliche Zwecke ausgegeben werden, informierte Büttner. Damit würden dann die Ramsthaler direkt von der Windkraft profitieren.