(chw) Ein halbes Jahrhundert sind Herbert und Anna Wahler nun verheiratet und sie können auf eine beachtliche gemeinsame Lebensleistung zurückblicken. Als sie sich im Jahr 1952 nach der Dettelbacher Wallfahrt zu einem ersten gemeinsamen Spaziergang trafen, waren sie gerade einmal 18 Jahre alt, Anna eine junge Bäckereigehilfin und Herbert ein junger Fliesenleger.
Anna arbeitete in der Oblatenfabrik in Kissingen, dorthin fuhr sie täglich mit dem Fahrrad, auch im Winter in der Dunkelheit mussten die jungen Mädchen durch den Wald fahren. Herbert arbeitete in Schweinfurt. In den folgenden Jahren wechselte Anna in die Bäckerei nach Euerdorf und Bad Neustadt und wohnte dort auch, am Wochenende bekam sie Besuch vom Zukünftigen. 1957 wurde dann geheiratet.
Das junge Paar zog in das alte kleine Haus von Annas Eltern, drei Kinder wurden geboren, Karl-Heinz, Charlotte und Wilfried. Im Jahr 1961 baute die Familie das Haus neu. Herbert Wahler, der 1958 die Meisterprüfung absolviert hatte, begründete im Jahr 1963 die Firma Platten-Wahler. Seine Frau war vom ersten Tag an mit dabei und wurde zur Seele des Unternehmens. Bereits im Jahr der Gründung beschäftigte man drei Mitarbeiter. Bald platzte das Stammhaus im Zentrum des Dorfes aus allen Nähten, so wurde im Jahr 1972 das neue Wohnhaus mit Halle am Sportplatz errichtet, ein weiterer Hallenbau sowie eine große Ausstellungsfläche kamen in den folgenden Jahren hinzu. Die Verarbeitung und Verlegung von Natursteinen, Marmor und Granit entwickelte sich zu einem Schwerpunkt. Während die Ehefrau Kinder, Küche, Garten und Firma im Griff hatte, konnte der Firmenchef neben seiner unternehmerischen Arbeit sowohl sportlich als auch politisch aktiv sein. Zehn Jahre lang arbeitete er als Gemeinderat für das Wohl des Dorfes.
Seit 1992 führt Sohn Wilfried mit seiner Frau Jutta das Unternehmen. Der Seniorchef hilft ab und zu auch noch einmal mit, wenn seine Sachkenntnis und seine Zeit es erlauben und Mutter Anna kocht ab und zu für die ganze Mannschaft. Besonders die beiden Enkeltöchter Christina und Theresa schnuppern gerne an Omas Kochtöpfen.
Aber inzwischen steht nun auch Erholung öfter auf dem Programm. In Bad Rodach genießt das Jubelpaar gerne geruhsame Tage und Besuche im Thermalbad. „Wo keine guten Gedanken sind, entwickelt sich nichts Positives“, davon ist das Ehepaar überzeugt und die Geschichte scheint den Beiden recht zu geben. Ein gemeinsames Hobby betreiben sie bis zum heutigen Tag, nämlich die Bearbeitung ihres kleinen Weinbergs mit 500 Rebstöcken Kerner. Zum Glück macht die Gesundheit dabei noch mit.