Im Volksmund heißt perma-tec noch immer "die Dosenfabrik", denn früher liefen hier Konservendosen vom Band. Hinter der neu gestalteten Fassade des ehemaligen Satzinger-Gebäudes werden aber längst keine Dosen mehr produziert, sondern ein Weltmarkt-führendes Produkt: der perma, ein automatischer Schmierstoffgeber. Rund um den Globus vertreibt perma-tec inzwischen in über 6o Ländern diesen Präzisionsspender. Zu den Kunden gehören die Großen der Stahl-, Papier-, Chemie- und Automobilindustrie, so zum Beispiel der größte amerikanische Hersteller von Kegelrollenlagern Timken oder auf deutschem Boden BASF in Ludwigshafen und in unmittelbarer Nachbarschaft FAG Kugelfischer in Schweinfurt.
Die ständig erweiterte Produktpalette führte in den vergangenen Jahren zu einer kontinuierlichen Vergrößerung des Betriebes in Euerdorf. Inzwischen sind drei Fertigungslinien in Betrieb, die Vierte ist in naher Zukunft geplant. Dafür ist ein Neubau erforderlich, der in zwei bis drei Jahren verwirklicht werden soll. Im Weg steht den Expansionsplänen von perma-tec jedoch die geplante Trasse einer Umgehungsstraße für Euerdorf, denn die verläuft genau über das firmeneigene Grundstück, auf dem der Neubau entstehen soll. Alle Verhandlungen mit dem Straßenbauamt und der Gemeinde über eine Verlegung der Trasse führten bislang zu keiner Einigung.
Noch harrt man bei perma-tec der Dinge, doch die Zeit drängt. Denn spätestens 2004 braucht man eine neue Montagelinie, weil dann die jüngste Innovation des Hauses, ein von einer Gaszelle angetriebener Kleinst-Schmierstoffspender, auf den Markt kommt. Der so genannte Mini ist eine echte Revolution in der Branche und schließt eine Marktlücke. Denn bislang gibt es keine technische Lösung für Minimalmengenschmierung beispielsweise an den Lagern von Elektromotoren oder Robotern. Die elfköpfige Entwicklungsabteilung von perma-tec hat in zweijähriger Forschungsarbeit diesen etwa tennisballgroßen, kugelförmigen Spender entwickelt, der die sichere Nachschmierung kleinster Wälzlager über einen langen Zeitraum hinweg gewährleistet. Der Mini mit einem Aufnahmevolumen von Fett oder Öl von nur 20 Kubikzentimeter ist obendrein pfiffig designt, was heutzutage auch von industriellen Produkten verlangt wird. perma-tec beschäftigt deshalb seit einiger Zeit einen eigenen Produkt-Designer, der auch das Outfit des neuen perma PRO, einen elektromechanischen Schmierstoffverteiler mit Mikroprozessor-Steuerung, entworfen hat. Diese Neuheit wird 2003 in die Produktion gehen. "Der Markt ist schon heiß darauf", unterstreicht Diplom-Ingenieur Michael Weigand, Leiter der Forschungsabteilung, die Bedeutung dieser konkurrenzlosen Innovation.
Die Nachfrage nach den perma-tec-Produkten ist ungebremst hoch. "2001 war ein Rekordjahr, das beste in der gesamten Firmengeschichte", sagt Weigand. Und 2002 erreiche man diese Werte ebenfalls. Am Erfolg der Firma partizipiert auch die Gemeinde Euerdorf durch die Gewerbesteuer. perma-tec will diese auch künftig in der Region belassen, wenn den Expansionsplänen nichts im Wege steht. Denn: "Wir wollen hier etwas richtig Großes hinsetzen."