Hammelburg (wb) Der Kreisverband Hammelburg der Europa-Union ist um Ideen nicht verlegen. Bei einer Wanderung rief er den Europa-Pavillon am Heroldsberg ins Bewusstsein zurück.
Edgar Hirt begrüßte zahlreiche Mitglieder und Wanderer am Rhön-Wanderweg 1. Der Ehrenvorsitzende des Fremdenverkehrsvereins, Altbürgermeister Karl Fell erinnerte an die wechselvolle Geschichte der Hütte.
Bereits Anfang der 30er Jahre hatte die DJK Hammelburg unter Leitung des Zimmermeisters Beethäuser eine Schutzhütte in freiwilligen Arbeitsstunden errichtet. 1990 plante Stadtbaumeister Adolf Weibel im Auftrag der Europa-Union unweit der ehemaligen Schutzhütte einen achteckigen Pavillon. Den Bau direkt an der alten Hütte untersagte die Naturschutzbehörde des Landratsamtes. Der Pavillon geriet in Vergessenheit, ehe jetzt der Bauhof den verwilderten Treppenaufstieg säuberte, Buschwerk und Bänke überholte und den Blick auf die Stadt freimachte. Edgar Hirt erinnerte an die damalige Fertigstellung, die von der Europa-Union mit 15 000 Mark unterstützt wurde. Fell ging auf die Weinbergsumlegung 1980 ein. Herolds-, Gommers- und Hammelberg bilden die Weinlage Heroldsberg. Fell deutete "Hamal" als steil abfallenden Fels, auf dessen Hochplateau der Thüringische König Herminfried und seine Gattin Amalburga gelebt haben sollen. Bereits 777 ist ein Burgenweg von hier nach Thulba erwähnt.
Grabfunde eines fränkischen Kriegergrabes mit dem berühmten Spitzbecher wanderten ins Nationalmuseum nach München. Die Ordensschwester Demetria von den Hammelburger Sternschwestern fing die liebliche Landschaft des Saaletals treffend in Gedichtform ein.