Ungefähr 40 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet hatten in der Saaletalhalle zum traditionell-japanischen Angrüßen Aufstellung genommen. Eigens aus Japan angereist war der Begründer des Tesshinkan- Kobudo, Hanshi Hidemi Tamayose. Aber auch andere hochkarätige Dozenten waren dabei, so der thüringische Landestrainer für Karate und Kobudo, Frank Pelny, und der Bundesjugendtrainer des Kobudo-Kwai Deutschland, Sven Seibert.
Den Kursteilnehmern bot sich ein vielseitiges Trainings-Programm, das das gesamte Spektrum des okinawanischen Kampfsports abdeckte. Den deutlichen Schwerpunkt bildete hierbei der fachkundige Umgang mit den traditionellen Kobudo-Waffen, dem Bo (langer Kampfstab), dem Hanbo (kurzer Kampfstab), dem Tonfa (Schlagstock), dem Sai (unterarmlange, dreizinkige Metall- Gabel), dem Kama (Sichel) und dem Tessen (kurzer Holzstab). Mit diesen Waffen wurden zum einen nach alter Tradition so genannte Kata (festgelegter Schattenkampf gegen mehrere imaginäre Gegner) eingeübt, zum anderen im Sinne des modernen Selbstverteidigungs-Trainings in intensiven Partnerübungen Hebel- und Wurftechniken praktiziert. Auch der freie Kampf mit dem Bo-Shiai, wie er für Wettkämpfe benötigt wird, durfte nicht fehlen.
Der waffenlose Kampf kam dennoch im Programm nicht zu kurz. So gab es Trainingseinheiten zu den Themen freier Kampf (Randori ) im Shotokan-Karate, dem Shima Ha Shorin Ryu-Karate, und der waffenlosen Selbstverteidigung gegen Angriffe mit dem Messer.
Trotz vollen Trainings-Programms ließen es sich die Dozenten Tamayose, Pabst, Pelny, und Edelmann nicht nehmen, dem benachbarten Vereinsheim des TV/DJK einen kurzen Besuch abzustatten, wo mit einem Tag der offenen Tür die neu eingeweihte Turnhalle des Sportheims der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Zusammen mit einigen hochgraduierten Schülern gaben sie dem Publikum dort einen prägnanten Einblick in die Welt des hierzulande doch eher exotischen Kobudo.