Zu den 80 Grundschülern gesellten sich die Vorschüler aus den Kindergärten der Gemeinde Wartmannsroth. Auch kamen noch etliche Eltern und Großeltern in die Turnhalle. Wie schaffte es dieses Paar, Kinder und Erwachsene gleichermaßen in den Bann der Musik zu ziehen, so dass die Schüler nach eineinhalb Stunden noch verzückt „Zugabe, Zugabe“ schrien.
Es ist wohl das äußerst große pädagogische Geschick von Santa und Ganster gepaart mit deren souveränem musikalischem Können, das Jung und Alt so sehr begeisterte. Santa konnte nicht nur perfekt seinen Beethoven spielen. Er war auch in der Lage, den musikalischen Zeitgeist von 1810 ohne Anflug von besserwisserischer Lehrhaftigkeit an seine Zuhörer durchzureichen. Schon nach wenigen Minuten waren die Kinder in das Musikgeschehen eingetaucht und gaben mit Handzeichen und Mitsingen der Hauptmelodien kund, dass sie recht aufmerksame Musiktheaterbesucher sind.
Im Mittelpunkt stand Beethovens lustiges Stück vom Groschen. Recht kratzbürstig und missgelaunt war dieser Komponist gerade vom Bett aufgestanden, weil ihn dessen Haushälterin aus einem Traum von einem Groschen unsanft geweckt hatte. Unwirsch setzte sich Beethoven an das Klavier und spielte eine kleine Melodie. Und schon tanzte dieser geträumte Groschen über die Tastatur. Ihm schienen Beine gewachsen zu sein. Die Kinder fanden es toll und klatschten sofort mit.
Zur Disposition standen Auszüge aus dem Rondo Capriccio G-Dur, der Sonate d-moll und jener acht Variationen über das russische Volkslied „Die schöne Minka“. Letzteres Lied hatte Santa kurzerhand zu einem Ferkelliedchen umgearbeitet, das die Kinder begeistert mitsangen. Aber auch Beethovens Ode an die Freude ertönte in der Turnhalle: einmal als Spiel der Flötengruppe und zum anderen Mal als Gesang aus weit über hundert Kehlen im Saal.
Nach Dittlofsroda seien sie gern gekommen und hätten auf der Reise von Norddeich nach Bayreuth extra einen Schlenker eingebaut, bestätigten die Akteure und erinnerten sich an die angenehme Begegnung aus dem Vorjahr. Mit ihrer Idee, dass das Theater besser in die Schulen komme statt die Schüler ins Theater, touren sie seit zehn Jahren erfolgreich durch die Bundesrepublik und haben mittlerweile in über 2000 solcher Auftritte Vorurteile gegen die klassische Musik abbauen können.
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