Bad Brückenau (Pia) Gehwegparker auf gedankenloses Parken hinweisen - das möchte der Seniorenbeirat in der Badestadt nun in die Wege leiten. Entsprechende Zettel sollen die Autofahrer freundlich auf ihr nicht ungefährlich abgestelltes Fahrzeug hinweisen.
Die Seniorenbeauftragte der Stadt, CSU-Stadträtin Gudrun Schubert, ging auf die neuralgischen Punkte an der Sparkasse und der Rathaus-Apotheke in der Innenstadt Bad Brückenaus ein. Die Autos stünden hier so auf dem Gehweg, dass ein Rollstuhlfahrer nicht mehr vorbei komme, so Schubert.
Der Dienststellenleiter der Brückenauer Polizei, Eduard Heyne, befürwortet die Aktion. "Wir müssen permanent darauf hinwirken, die Falschparker aufmerksam zu machen und sie zu sensibilisieren, dass der Platz den Fußgängern vorbehalten ist." Zwar könne die Polizei nicht den Türsteher spielen. Aber wenn möglich würden diese Stellen durch die Streifenbeamten überwacht.
Der Zettel sei so freundlich gestaltet, dass sich der Verteiler damit nicht als Gegner der Autofahrer zu verstehen gibt, sondern nahezu "liebevoll" auf das Fehlverhalten aufmerksam macht. Heyne hofft, dass diese Maßnahme das Verständnis der Verkehrsteilnehmer weckt und sie das nächste Mal wo anders parken.
"Der Hinweis ist gebührenfrei. Wenn die Polizei handeln muss, dann nach dem Bußgeldkatalog", weist Heyne auf das verkehrswidrige Verhalten hin.
Auch der Seniorenbeauftragte der Brückenauer Gebietsverkehrswacht, Folker Hartmann, will auf die Aktion hinweisen und Aufklärungsarbeit leisten. "Am liebsten würden die Leute in die Geschäfte hinein fahren", so seine Beobachtungen.
Verwaltung wurde schon aktiv
Nach Hinweisen von Bürgern hat die Verwaltung uneinsichtige Parker bereits angeschrieben, berichtet Karlheinz Schmitt, Verkehrsreferent des Stadtrats. Er ging auf das Problem an der Grundschule ein. "Die Eltern holen ihre Kinder mit dem Auto ab und stellen sich auf den Gehweg. Andere Kinder müssen auf die Straße ausweichen. Und wer hier etwas sagt, bekommt dann auch noch böse Worte zu hören." In erster Linie sollen Betroffene die selbst haftenden Zettel verteilen. Gudrun Schubert verteilt sie nun in Altenheimen an Rollstuhlfahrer und Behinderte.
Auch der Beirat Kind & Co soll welche bekommen, da auch Eltern mit Kinderwagen betroffen sind. An die Autoscheiben kleben darf die freundlichen Hinweise aber jeder, der ein solches Vergehen beobachtet. "Natürlich sollen sie nicht als Politessen unterwegs sein. Und wenn ein Autofahrer auf Konfrontation geht, lassen sie es", rät Heyne den Senioren. Viel Erfolg verspricht sich der Polizist im Bereich Sparkasse jedoch nicht. "Wenn die Aktion ins Leere geht, sollte man überlegen die Aktion abzubrechen.