„Richtig gut“ fanden sie ihren letzten Auftritt am vergangen Samstag, der unter dem Motto „Rock for Benefiz“ stand und etwa 250 Fans ins Wasserhaus nach Hammelburg lockte. Richtig gut ist es auch, dass das engagierte Quintett das Konzert, das im Rahmen eines Bandaustausches der IG Rock Unterfranken e. V. stattfand, selbst organisiert und auf seine Gage verzichtet hat.
An Eigeninitiative und Ideenreichtum mangelt es den fünf Eidechsen Anne (18), Thomas (20), Mario (17), Daniel (17) und Steven (19) wirklich nicht. Doch wer sind die fünf, die ihren Musikstil selbst als „skaige Punk-Rock-Mischung mit Gute-Laune-Faktor“ bezeichnen und woher kommen sie? Ein Blick zurück.
Punk-Rock in Heiligkreuz
Es war einmal ein kleines verschlafenes 80-Seelen-Örtchen namens Heiligkreuz anno 2004. Doch plötzlich kommt Leben in den damals noch weitgehend unbekannten Ort: Thomas und Anne halten die Zeit reif, etwas in Bewegung zu setzen, und beschließen, eine Band zu gründen. Gesagt getan. Doch nur Gitarre und Gesang ist zu wenig, wie sich schnell herausstellt, deshalb holen sie sich geschwind Mario ins Boot, der fortan für den Bass zuständig ist. Schon besser.
Aber irgend etwas fehlt immer noch, Punk-Rock ohne Percussion – undenkbar. So ist der – vorerst – letzte im Bunde Daniel, besser bekannt als „Flex“ (woher der Name kommt, weiß keiner so genau). In dieser Besetzung wagen sie den ersten, noch namenlosen Auftritt vor Familien und Freunden in der Kneipe von Marios Eltern, erinnert sich Thomas. Der Erfolg gibt ihnen Recht und so beziehen sie bereits im Februar 2005 ihren neuen Proberaum im Wasserhaus. Der Bandname findet sich ebenso schnell und unkompliziert: Nach einem beherzten Griff zum Wörterbuch, sticht ihnen das englische Wort für Eidechse ins Auge und schon sind die Lizards geboren, erklärt Anne lachend.
Seitdem hat sich jede Menge getan. Im Mai vergangenen Jahres erweiterte sich das Vierergespann noch um den 19-jährige Steven aus Ramsthal, der in die Saiten der Rhythmusgitarre greift. Und auch musikalisch gab es Veränderungen: Spielten sie die ersten eineinhalb Jahre nur Coversongs ihrer Lieblingsbands, z. B. den Red Hot Chili Peppers oder Green Day, haben sie seit Mitte 2006 auch eigene Lieder im Repertoire, wie „Monkey Monk“ oder „My Friend“. Die ausschließlich englischen Texte stammen hauptsächlich von Sängerin Anne. Ihre Lieder sollen nicht die Welt verändern, sondern vor allem Spaß machen, ist die Band sich einig.
Vor 500 Leuten gespielt
Dass dieses Konzept aufgeht, konnten sie schon mehrfach unter Beweis stellen, so zum Beispiel beim „Blow Out Festival“ im Schweinfurter Stadtbahnhof oder bei der 20-Stunden-Marathon-Party anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Musikinitiative im Wasserhaus. Dort haben sie schon vor 500 Leuten gespielt, berichten sie stolz.
Auch Peter Adler, Vorstand der IG Rock Unterfranken, hat die Lizards schon für sich entdeckt. Als die Band als Vorgruppe seiner eigenen Band Crashkids spielte, fand er sie so gut, dass er sie für den Rock Check, das alljährliche Bandfestival der Musikinitiativen, vorschlug. Der Auftritt Ende letzten Jahres im Café Cairo in Würzburg war mit 120 Leuten für die Band ein „Überraschungserfolg.“
Sogar eine eigene CD ist jetzt geplant. Die Voraufnahmen sind bereits abgeschlossen, im April soll das Demoalbum mit Hilfe der befreundeten Band Gung Fu fertig gestellt werden. Bei ihrem nächsten Auftritt am 2. März im Café Dom@in in Würzburg können sich die Lizards für die Teilnahme bei „Rock am Kloster“ am 21. Juli qualifizieren. Wir drücken die Daumen!
Bandinformation
Besetzung: Anne-Katrin Görke (18), Schülerin aus Völkersleier: Gesang und Gitarre. Thomas Betz (20), Industriemechaniker aus Schweinfurt: Leadgitarre, Mario Grosch (17), Auszubildender aus Heiligkreuz: Bassgitarre. Daniel Schaupp (17), Schüler aus Fuchsstadt: Schlagzeug. Steven Späth (19), Auszubildender aus Ramsthal: Rhythmusgitarre. Kontakt: kontakt@lizards-die-band.de, www.dielizards.de