(mmh) „Genussmittel“ haben die beiden Künstler Peter Henryk Blum und Adam Marian Pete ihre Ausstellung getauft, die derzeit auf der spanischen Insel Mallorca zu sehen ist. Der Name ist Programm. „Die Kunst ist der Genuss“, so Adam Pete „und sie macht süchtig“, ergänzt Peter Blum.
Nicht nur mit ihren Bildern im realistischen Stil belegen die beiden Künstler die Behauptung, auch ihr Leben dient als Beweis. Sie haben sich ganz der Kunst verschrieben und leben seit 20 Jahren ausschließlich von ihren Arbeiten auf Papier und Leinwand.
Der Lebensweg von Peter Blum und Adam Pete startete ähnlich. Beide sind in Polen geboren, Blum in Elbing in Ostpreußen, Pete in Tarnowitz in Oberschlesien. Beide kamen als Kind oder Jugendlicher nach Deutschland. In Fulda kreuzten sich ihre Wege.
Pete machte hier sein Fachabitur im Bereich Gestaltung und eröffnete 1988 sein erstes Atelier als freischaffender Künstler, während Blum nach dem Abitur zunächst nach Kassel ging, um dort an der Akademie bei Professor Kurt Haug zu studieren. Er kehrte 1991 in die Rhön zurück, um das begehrte Stipendium der Kunststation Kleinsassen anzutreten.
Insgesamt drei Jahre blieb Blum in der ehemaligen Malerkolonie, bevor er sich in Motten, im bayrischen Teil der Rhön ein Anwesen kaufte, das er mit seiner Familie bewohnt. Adam Pete hingegen hielt es nicht in der Region. Obwohl er sich seit den 80er Jahren mit zahlreichen Ausstellungen und Kunstaktionen vor Ort einen Namen gemacht hatte, wanderte er 1998 nach Mallorca aus. Dort begann er noch einmal von vorn, schaffte es aber auch dort, sich zu etablieren. Ein Hotel der Insel, ganz im Kolonialstil errichtet, ist zum Beispiel mit zahlreichen Werken Petes ausgestattet.
Seit einigen Jahren betreibt er in Zusammenarbeit mit anderen eine eigene Galerie in Soller und stellt hier seine großformatigen Gemälde und lebensgroßen Stierskulpturen aus. Tiere haben es Pete angetan. Stiere, Pferde und wilde Tiere der Savanne bevölkern fantastische, manchmal surreale Szenerien.
Das Motiv von Peter Blum sind dagegen Menschen. Mit Schatten, Faltenwürfen, manchmal mit ornamentalen Fragmenten und Hintergründen verleiht er den Darstellungen häufig einen doppelten Boden. Titel wie „Südhanglage“, „Das Klopfen an der Tür“ oder „Hocke sanft“ funktionieren dabei wie Gebrauchsanweisungen.
Blum und Pete machten schon einmal gemeinsam auf sich aufmerksam. Parallel zu documenta 1992 in Kassel starteten sie ihre Aktion „100 Tage Steinbruch“, bei der sie einen Steinbruch in der Rhön besetzten und dort unter abenteuerlichen Bedingungen Kunst „passieren“ ließen.