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BAD KISSINGEN: "Gewerbeauskunft-Zentrale": Vorsicht vor Abzocke

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"Gewerbeauskunft-Zentrale": Vorsicht vor Abzocke

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    (bjk) Derzeit flattern Gewerbetreibenden und Vereinen Briefe einer „Gewerbeauskunft-Zentrale“ in Düsseldorf ins Haus. Vorsicht ist geboten. Im Internet finden sich inzwischen Warnhinweise zuhauf und auch der MDR hat schon vor der „neuen Branchenbuch-Abzocke“ gewarnt.

    In dem als simples Erfassungsformular von Daten daherkommenden Schreiben (Adresse, Telefon und Fax sind schon eingetragen) soll das jeweilige Unternehmen die „Branche“, „E-Mail“ und „Internet“ ergänzen und das ganze unterschrieben „gebührenfrei per Fax“ zurücksenden. Der Zusatz „gebührenfrei“ ist besonders perfide.

    Denn dabei, so ist im Kleingedruckten und auf der Rückseite zu lesen, schließt man mit der seit November 2009 bestehenden Firma GWE-Wirtschaftsinformations GmbH in Düsseldorf einen Vertrag mit einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten ab. Für schlappe 956,40 (zuzüglich Umsatzsteuer) ist dann die Firma zwei Jahre lang auf deren äußert langsam laufenden Homepage zu finden. Als Zusatzservice findet sich ein Link zur eigenen Internetseite, falls vorhanden, und ein „integrierter automatischer Routenplaner“ (den von Google, den es normalerweise zum Nulltarif gibt). Viel Geld für wenig Leistung.

    Auf besagter Homepage finden sich unter Bad Kissingen derzeit 20 Einträge, einige davon sind Geschädigte, die auf die Masche hereingefallen sind. Eine Kissingerin, die namentlich nicht genannt werden möchte, erzählt auf Anfrage: „Das hat ausgesehen wie ein Schreiben von der IHK, ich habe das nicht genau gelesen.“ Nachdem die Rechnung ins Haus geflattert kam, hat sie einen Anwalt eingeschaltet. Letztlich musste sie jedoch die Kosten für ein Jahr zahlen: über 500 Euro. „Ich habe eine Wut gehabt“, sagt sie.

    Stefan Haschke, Sprecher der Polizei Bad Kissingen, sagt: „Generell ist uns das Problem bekannt“, der Polizei seien aber die Hände gebunden, da rechtlich alles in Ordnung sei. „Jedem, der ein Gewerbe betreibt, ist zuzumuten, dass er das Kleingedruckte liest.“ Das Anbieten einer minderwertigen Leistung zu exorbitanten Beträgen sei das Geschäftsprinzip solcher Firmen, die massenhaft derlei Briefe verschicken und darauf hoffen, dass ein paar Menschen darauf hereinfallen.

    Sebastian Cyperski (35), Geschäftsführer der Firma mit dem zweifelhaften Geschäftsgebaren, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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