Untererthal
(dübi) Zum Familienunternehmen im besten Sinne mit traditionell fränkischer Speisekarte mausert sich das Gasthaus Goldenes Kreuz. Bei der Wiedereröffnung rückten die Wirtsleute den Biergarten in den Mittelpunkt. Er bekam eine Holzbestuhlung und attraktiven Splitt beschert. Modernisiert werden sollen die drei Fremdenzimmer, Arbeiten am Saal sind auch schon angedacht. Bei der Einweihung ließen alle Gäste den Zusammenhalt von Familie Münch (Diebach) hochleben.
Koch Torsten Steinkopf, Schwiegersohn in spe, hat unter anderem mit Österreichs Küchenlegende Jörg Wörther zusammen gearbeitet und war zuletzt Küchenchef im Hotel Post in Kössen. Vater Willi Münch (58) ist gelernter Metzgermeister und kümmert sich als Allrounder um Einkauf und Bürokratie. Mutter Marlis (57) ist gelernte Köchin und geht in der Küche zur Hand. Nina Münch (25), Tochter des Hauses, engagiert sich im Service. Sie ist gelernte Hotelfachfrau und hat an der Steigenberger Hotelfachschule in Bad Reichenhall die Ausbildung zur Hotelbetriebswirtin absolviert.
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Normalerweise werde er erst gerufen, wenn es Probleme gibt. Bei einer Neugründung sei er deshalb doppelt gerne dabei. Weide bescheinigte den Münchs gute Chancen mit regionalen Produkten. So soll das Brot aus dem Holzofen der Bäckerei nebenan einen festen Platz auf der Karte bekommen. Weide gab auch viele Tipps für einen florierenden Betrieb mit auf den Weg, die beim kalten Buffet mit Produkten der Lieferanten für Gesprächsstoff sorgten. „Jeder braucht einen fest umschriebenen Arbeitsbereich und darf dem anderen nicht ins Handwerk pfuschen“, weiß Weide.
In Franken sei die Krise der Gastronomie noch nicht so angekommen, sagte der Experte. Die Menschen hier gälten als Genussmenschen. In anderen Teilen der Republik habe die XXL-Schnitzel-Mentalität einen Verlust guter Gastlichkeit eingeleitet.
Auf die Geschichte des Goldenen Kreuzes mit dem ersten Schankrecht im Jahr 1531 ging Karl Heilmann ein, der sich noch an die Zeit erinnerte, als Brot aus dem benachbarten Backofen über die Wirtshaustheke verkauft wurde. In den sechziger Jahren vor Fertigstellung der Autobahn war den ganzen Sommer lang kaum ein Platz in der Schankstube zu kriegen. Vor allem Skandinavier legten in Untererthal einen Zwischenstopp ein und wurden zur Übernachtung ins ganze Dorf weitervermittelt.
Zweiter Bürgermeister Reimar Glückler freute sich, dass die überwiegende Zahl der Stadtteile mindesten über eine Gaststätte verfüge. Jetzt müssten die Untererthaler aber auch kommen: „Nur zu jammern, dass es kein Lokal gibt, und dann nicht hingehen, gilt nicht“, betonte er.