(si) Im Rahmen eines feierlichen Appells überreichte der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Hans-Otto Budde, die zweite Auflage der so genannten Leutnantsbücher an die Teilnehmer des 79. Offizieranwärterjahrgangs des Heeres. 276 angehende Offiziere der zwei Kompanien des Offizieranwärterbataillons Hammelburg waren angetreten. Unter ihnen elf Kadetten und 26 Frauen.
Aus Afghanistan, Aserbaidschan, Irak, Montenegro, Armenien, Thailand, Tansania, Korea und Kasachstan kommen die Kadetten, die im Rahmen der militärischen Ausbildungshilfe hier in Deutschland die Offizierausbildung durchlaufen.
Der Führungsnachwuchs des Heeres liege ihm besonders am Herzen, betonte Budde. Das Heer diene nicht mehr nur zur Abschreckung, wie zu Zeiten des Kalten Krieges, sondern sei „ein Heer im Einsatz“. Was die Teilstreitkraft von anderen unterscheide, sei die Entfernung zum Gegner während des Einsatzes: „Die Distanz ist der Blickkontakt.“ Alle Soldaten des Heeres müssten daher in der Lage sein zu kämpfen.
Um in Zukunft ihren Untergebenen Bezugsperson und Vorbild sein zu können, müssten sich die Offizieranwärter auf soldatische Tugenden besinnen. Vor allem aber, so Budde, sollten sie sich ihr eigenes Urteil bilden, was einen guten Offizier ausmache. Dabei könne ihnen das Leutnantsbuch helfen.
Das Leutnantsbuch wurde 2008 erstmalig durch den Inspekteur an die Offizieranwärter des 78. Offizieranwärterjahrgangs in allen drei Standorten der Offizieranwärterbataillone des Heeres (Hammelburg, Idar-Oberstein und Munster) verteilt. Dieses Buch soll dem jungen Offiziernachwuchs des Heeres als Leitfaden dienen, der zur Festigung ihres Wertegefüges beitragen soll. Dazu gehören Teamfähigkeit, Toleranz und Offenheit gegenüber Veränderungen und gegenüber fremden Kulturen, aber auch Selbstkritik und Bescheidenheit, Verhalten als Vorbild sowie Selbstdisziplin.