Obererthal (WIN) Die Rhön, wie sie leibt und lebt, präsentierte ein Fränkischer Heimatabend, den die Obererthaler Feierabendmusikanten und die Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik im Bezirk Unterfranken ausrichteten. Deren erster Vorsitzender, Robert Gießübel, und der Leiter der Feierabendmusikanten, Erwin Gerlach, hatten dazu ein Programm mit Rhöner Musikgruppen zusammengestellt, das weit über 150 Zuhörer in den Saal des Gasthauses Stern lockte.
Unter dem Motto "wie bei uns g'sunge und g'schbielt wird", leiteten die vor fünf Jahren gegründeten Feierabendmusikanten den Abend mit dem "Alten Oehrberger" ein und trafen damit genau den Geschmack der Gäste. Damit war der Boden für die Bergmusikanten aus Waldfenster bereitet, die den "Heiligen Berg der Franken" und das Leben besungen. "Ich bin ein Rhöner Kind" beteuerten im Anschluss die Stangenröther Sänger, die auch das "Lied vom Apfel" intonierten.
Die Moderation hatte Robert Gießübel übernommen. Seit eineinhalb Jahren Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft und Nachfolger von Ludwig Moritz, verstand es der "Rafelder", mit mundartlichen Witzen, das Publikum "unter Dampf" zu halten. Die Pointen des Ex-Bürgermeisters von Grafenrheinfeld riefen unter den Zuhörern wahre Lachsalven hervor und sorgten für beste Laune.
Mit einem Walzerpotpourri und der Polka "Engels seine" trugen die Burkardröther Marktmusikanten zum Programm bei um dann den jungen Feierabendmusikanten, quasi der Jugendgruppe des Gastgebers, den Platz einzuräumen.
Der Nachwuchs, bestehend aus Anna Gerlach, Vanessa Hufnagel, Lisa Brust und dem Nesthäkchen Nina Schipper, fand sich durch die Hausmusikabende zusammen und erhielt bei ihrem von Erwin Gerlach und Silvia Schipper begleiteten Auftritt die ungeteilten Sympathien des Publikums mit den Liedern "Die alte Leut" und dem "Tiroler Bua".
Der Obererthaler Norbert Schneider führte anschließend auf einen "gedanklichen Spaziergang" durch sein Heimatdorf. Passend zu dem nachfolgenden "Bualala" der Feierabendmusikanten, die im weiteren Verlauf noch die "Autofahrer"- und die "Gugglhupfpolka" zum Besten haben.

Eine kleine Abweichung von den Rhöner "Liedlich" intonierte das Trio "Schwarzer Adler" aus Burkardroth mit ihren Handwerksburschenliedern, wie "Lustig, lustig ihr lieben Brüder" und dem "Kassler Verschütt-Lied". Tolerant, wie Rhöner sind, fanden auch diese Beiträge den Beifall der Zuhörerschaft. In seine schlitzohrigen Sprüche flocht Moderator Gießübel Informationen über die Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik ein, die heute 300 Mitglieder hat und sich in Sing-, Musik- und Tanzgruppen gliedert. "Müah gam sie sich", die überlieferten Lieder, die bodenständige Musik, den fränkischen Volkstanz, die Mundart und die typisch fränkische Tracht zu pflegen, unterrichtete der Moderator im Schullehrergewand der erneuerten, fränkischen Tracht. Im zweiten Teil des Abends traten die genannten Gruppen und Solisten mit weiteren Vorträgen auf und krönten den Heimatabend zu einem echten Höhepunkt Rhöner Liedgut und Mundart, den die begeisterten Zuhörer mit anhaltendem Applaus belohnten.