Nach dem schmissigen Gardetanz der "Rot-Goldenen" bot die Kindergarde eine Formel-1-Show mit Mechanikern, Boxenluder und Michael Schumacher. Tanzmariechen Anna Keller tanzte ein flottes Solo, das sie mit Trainerin Daniela Niessner einstudiert hatte.
Über die wirtschaftliche Not schwadronierten die "Putzfrauen" Ernestine und Brunhilde (Birgit Kippes und Elli Stahl). Sogar die Kirche treffe es. Wegen Priestermangels könne die Beichte jetzt auf Anrufbeantworter gesprochen werden. Frei nach dem Motto: "Beichten sie nach dem Pfeifton".
Von der Sparwut berichtete auch "Zenzi von der Alm" (Karoline Seitz). Die Hartz IV-Empfängerin suchte vergeblich nach Mitreisenden in den Harz und landete auf der Alm, wo es alles andere, "bloß kei Sünd gibt". Beim Gardetanz der Neustädter Mädchen und dem Showtanz der Eu-Ka-Ge-Garde als Federvieh, Kühe und Schweinchen zu Westernmelodien gab es die geforderten Zugaben.
Als typischer "Kracher" entpuppte sich die "Busse" (Bushaltestelle), eine Art Konversationszentrum in Fuscht, wo sich Jung und Alt die Sorgen von der Seele tratschen. Ob eine Bürgerin Hundesteuern bezahlen muss, weil sie sich den Wolf gelaufen hat, ihre Freundin jetzt ISDN hat ("Du warst doch immer so gesund") oder ob dem Georg Stöth, der die Kirchturmuhr bemalte, jedes Mal der große Zeiger den Pinsel aus der Hand schlug, Gags gab es am laufenden Meter. Übrigens: Laut Umfrage wünschen sich 75 Prozent der Fuschter ein gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn - der Rest wohnt an der Grenze zu Langendorf!
Dekan Erich Sauer ging den "Reformen" nach. Dem FFC riet Hochwürden, die Orden nach Verleihung aus Recyclinggründen wieder einzusammeln. Denn das spart Geld und sie wurden ja nur "verliehen". Die teure Narrenkappe sollte durch selbstgestrickte Wollmützchen in rot-gold ersetzt werden. Die kann die Frau oder Freundin selbst stricken. Rockig umtanzte die Jugendgarde das Thema Fußball-Weltmeisterschaft.
Das Männerballett der Euls präsentierte gruselige Kosakenweiber. Die "Euls"-Mädels entschädigten dafür mit exotischem Flamenco, dem die Neustädter Garde einen Hip-Hop folgen ließen.
Dazwischen Gitte Burtchen als "Nachtschwärmer". Von einem Junggesellenabschied in Nürnberg berichtete er, wo kräftig gezecht wurde. Der künftige Bräutigam schlief auf der Rückfahrt im Zug ein. Papa musste ihn grollend in Frankfurt abholen.
Für Bürgermeister Hart, der seinen Roller gerne mit ausgemusterter Unterwäsche putzt, wäre vielleicht ein "Rhönbomber" statt einem Tanga das Richtige. Die "Verunsicherung" überzeugte mit Gags, Schaudarbietungen und Blödeleinlagen und erhielten den ungeteilten Beifall. Das "Traumfinale" Deutschland - Brasilien stellten die Euls dar. Optimismus gegen Gejammer, denn "du bist Deutschland" und "wir sind Fußballweltmeister", tönten die Akteure.


In China dagegen herrschte der Aufstand, den das FFC-Männerballett mit einer reifen Tanzleistung zu "Kung Fu Fighting" präsentierte. Beachtenswert: Die Choreografie und die Masken. Der Showtanz der FFC-Garde blies noch einmal kräftig Stimmung ins Publikum. "Aus Kindern werden Leute", so der Titel der Darbietung, entpuppte sich als quirliges Ballett, das rauschenden Beifall erntete.