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BAD KISSINGEN: Herztropfen und Salbe beim Drive-in

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Herztropfen und Salbe beim Drive-in

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    Einfach vorbeifahren: Medikamente kann man jetzt in Bad Kissingen bei Kathrin Lenhart auch am Apotheken-Autoschalter mitnehmen. Stellvertretende Landrätin Magdalena Dünisch (im Auto) ist davon begeistert.
    Einfach vorbeifahren: Medikamente kann man jetzt in Bad Kissingen bei Kathrin Lenhart auch am Apotheken-Autoschalter mitnehmen. Stellvertretende Landrätin Magdalena Dünisch (im Auto) ist davon begeistert. Foto: Foto: Isolde Krapf

    Kennen Sie das? Sie sind krank zu Hause und bräuchten ein Medikament. In die Stadt zu fahren, zu parken und zur Apotheke zu laufen, kann man sich da nicht vorstellen. Die lindernde Arznei schnell per Auto am Schalter abzuholen, schon eher. Der neue Apotheken-Schalter in der Salinenstraße dürfte für etliche Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen eine wahre Wohltat bedeuten. Anfang Juli wurde er eröffnet und wird bereits rege genutzt.

    „Wir dachten, es ist gerade für Bad Kissingen eine tolle Geschichte“, beschreibt Apothekeninhaberin Kathrin Lenhart ihre Motivation für die neue Einrichtung. Denn in der „Stadt der Älteren“ tun sich ihrer täglichen Erfahrung nach tatsächlich viele Menschen schwer, die dringend notwendigen Medikamente zu Fuß in der Stadt einzukaufen. Außerdem gibt es so etwas in der Kurstadt noch nicht, sagt Lenhart.

    Als „junge aktive Apotheke“ wollte sie die innovative Idee gleich umsetzen. Nach ihren Recherchen ist der Schalter unterfrankenweit einzigartig. Lediglich in Würzburg gibt es etwas Ähnliches: Dort kann man zumindest ganz nah an das Geschäft heranfahren, muss aber dennoch aussteigen und die Arznei vom Schalterfenster entgegennehmen.

    Bei Regen trocken bleiben

    Auf diese Art einzukaufen, ist zum Beispiel für Menschen interessant, die im Rollstuhl sitzen oder sich mit Krücken fortbewegen – ja für alle, die momentan oder dauerhaft nicht so sicher auf den Beinen sind, sagt Lenhart. Aber zum Beispiel auch eine junge Mutter, die ihr Baby dabei hat, muss nicht erst den Kinderwagen aufklappen, den Steppke reinsetzen und zur Apotheke laufen. „Und manchmal regnet's auch nur und man will nicht aussteigen.“

    Am Schalter bedient werden Autokunden während der normalen Öffnungszeit an Werktagen durchgehend von 8.30 bis 18 Uhr. Man kommt, klingelt und übergibt am Schalter sein Rezept. Wie bei den Restaurant-McDrives werden Waren und Geld im Schalterkasten hin- und hergeschoben. Einen weiteren Vorteil hebt die Inhaberin hervor: Am Schalter ist die „individuelle und ganz intime Beratung“ inbegriffen.

    Damit die Bedienung zügig und professionell vonstatten geht, ließ Lenhart innen direkt am Schalter einen Computer und eine Kasse mit Rezeptdrucker installieren. Auf den Autoschalter mussten die Apothekerin und ihr Team allerdings etwas länger warten, denn er stammt nicht „vom Serienband“, sondern ist speziell für die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten. Ende Juni wurde er installiert und wird inzwischen rege frequentiert. Es kommen aber nicht nur Ältere und Menschen mit gesundheitlichem Handicap vorbei. Auch die Jungen haben den neuen „Apotheken-Drive-in“ inzwischen für sich entdeckt.

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