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Hoch motiviert ins Berufsleben starten

Hammelburg

Hoch motiviert ins Berufsleben starten

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    Voller Tatendrang sind die drei Geschäftsführer des "Learn &
Fun"-Projektes an der Hammelburger Hauptschule (von links): Christina Metz,
Thorsten Schmelz und Christina Sell.
    Voller Tatendrang sind die drei Geschäftsführer des "Learn & Fun"-Projektes an der Hammelburger Hauptschule (von links): Christina Metz, Thorsten Schmelz und Christina Sell. Foto: FOTO GERD SCHAAR

    Hammelburg (GHS) Tanzkurse, Fußballcamp, Kochkurse, Bastelkurse, Computerkurse, Spielenachmittage, Anfängerkurse für Inlineskater und gezielte Nachhilfe in Mathe, Englisch usw. Nein, die VHS hat keine neue Konkurrenz bekommen. Mit ihrem Schulprojekt "Learn & Fun Effekt - nutze deine Fähigkeiten" führen die M-Schüler der Klasse 10  a der Hammelburger Hauptschule heuer das weiter, was ihre Jahrgangsvorgänger schon begonnen hatten.

    Als selbstbewusste Jungunternehmer treten die 22 hoch motivierten M-Schüler auf. Sie wollen als freiwillige Mitarbeiter nicht nur das Projekt Schülerfirma fortsetzen, sondern es in etlichen Bereichen sogar noch toppen. Klassenlehrerin Nicole Krieger freut sich, dass sich ausnahmslos alle Schüler in die Firma einbringen.

    Dass so eine Projektteilnahme sich bei der Bewerbung um eine Lehrstelle positiv auszahle, kann Carina Schlereth bestätigen. Sie ist jetzt im ersten Ausbildungsjahr zur medizinischen Fachangestellten tätig und habe seinerzeit beim Vorstellungsgespräch auf ihren jetzigen Chef großen Eindruck mit dem Projekt hinterlassen.

    Der habe nämlich nicht schlecht gestaunt, wie sehr sich diese Schulabgänger schon mit der beruflichen Realität auseinandergesetzt hatten. Ohne Streit miteinander auszukommen, den Umgang mit Geld lernen, Unternehmensstrategien planen und Verantwortung übernehmen, dies alles sei für einen Schulabgänger durchaus nicht selbstverständlich. "Außerdem haben wir den Umgang mit anderen Leuten spielend gelernt und hatten so auch keine Angst vor einem Vorstellungsgespräch", weist Schlereth auf das gestiegene Selbstbewusstsein in ihrer Abgangsklasse hin.

    Klar, dass solche Erfolgsmeldungen jetzt auch den nächsten Jahrgang anspornen. Statt wie bisher zwei fungieren nun mit Christina Metz, Christina Sell und Thorsten Schmelz heuer drei Geschäftsführer. Zur Verstärkung haben sie mit Julia Heid (Marketing), Elena Schlej (Verwaltung) und Stephanie Kadyk (Finanzen) rührige Abteilungsleiter zur Seite.

    Das Grundkonzept sei unverändert geblieben, berichten die Schüler. Es werden also weiterhin für kleines Geld den jüngeren Schülern Dienstleistung angeboten. Das Startkapital von 120 Euro habe man den Sponsoren schon entlocken können. Das Programmheft sei schon gedruckt. Neu seien das breiter gefächerte Angebot und die stärkere Strukturierung der Schülerfirma. Je nach Neigung und Begabung habe man für alle M-Schüler aus der 10  a ein Unterrichts- oder Interessensgebiet finden können, so dass alle in das Projekt eingebunden werden konnten.

    Wie der Firmenname schon ausweist, haben die Freizeitangebote zweierlei Natur: Es gibt einerseits leistungsorientierte Angebote wie zum Beispiel die Nachhilfe, mit denen man (wie im Vorjahr nachweislich) seine Noten verbessern kann. Es gibt aber andererseits auch viele Spaßmacher als Fun-Angebote, die ebenfalls stark nachgefragt seien. Zurzeit hätte schon rund die Hälfte ihrer jüngeren Mitschüler eine Anmeldung für einen Kurs eingereicht. Welche Kurse überhaupt in das Programm aufgenommen werden sollen, darüber habe man in höchst demokratischer Weise zuvor abgestimmt.

    Das Fußball-Camp soll nicht nur Training mit Tricks und Kniffen bieten, sondern nach der vierten Woche mit einem Turnier gekrönt werden. Der Bastelkurs werde auf die saisonalen Gegebenheiten Rücksicht nehmen: zu Halloween, zur Adventszeit oder zu Ostern. Beim Kochen wollen die Kursleiter erreichen, dass ihre Teilnehmer zumindest eine Spaghettisoße hinbekommen, die nicht aus der Tüte vom Supermarkt stammt.

    Spätestens zur eigenen Prüfungszeit, die vor Pfingsten im kommenden Jahr beginnt, soll das Projekt seinen Abschluss finden. Dann sei der Kassensturz fällig und dann werde Bilanz gezogen. Einen Teil des zu erwartenden Gewinns wollen die jungen Unternehmer als wohltätige Spende weitergeben. "Allzu viel wird es nicht sein bei unseren preiswerten Kursgebühren", meinen die Geschäftsführer. Die Erfahrungen aus ihrem Projekt wollen sie der Industrie- und Handelskammer sowie interessierten Unternehmen aus der Wirtschaft zur Verfügung stellen. "Unsere Motivation ist sehr hoch", bestätigten jetzt alle 22 M-Schüler aus der 10  a.

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