(win) Eine positive Bilanz zog der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Martin Steinel, bei der Jahreshauptversammlung im Schützenhaus. So verzeichnen die Sozialdemokraten der Saalestadt sechs Neueintritte seit der Bundestagswahl im vergangenen September und können auf eine Reihe gelungener Aktionen verweisen.
Dazu gehört die Gründung einer Juso-Gruppe im März 2010, die sich nach 30 Jahren wieder in Hammelburg etablierte. Da es keine Austritte gab, zählt die SPD aktuell 70 Mitglieder. Besuche von Peter Struck und Susanne Kastner zeigten, dass die Sozialdemokraten hierzulande nicht in Vergessenheit geraten sind.
Der Informationsstand gegen die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken erbrachte 80 Unterschriften – auch von Mitgliedern anderer Parteien, die der Laufzeitverlängerung eine Absage erteilten, sagte Steinel. Das älteste Mitglied im Hammelburger Ortsverein ist Hermann Disch aus Heiligkreuz, dem der Vorstand zum 95. Geburtstag gratulierte. Disch ist seit 48 Jahren in der Partei.
Sebastian Besler informierte über die Juso-Gruppe, die sich monatlich trifft. Ein Besuch des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld und ein Weiterbildungswochenende standen im Jahresprogramm.
Als neues Mitglied wurde Christoph Schaupp aufgenommen. Eine besondere Ehrung erhielt Hans-Dieter Scherpf, ein Urgestein der heimischen Sozialdemokraten. Für seine Verdienste als Kreis- und Stadtrat sowie als Betriebsratsvorsitzender bei Temco erhielt er die Adam-Marterstock-Medaille, die nach dem ersten Bürgermeister Hammelburgs nach dem Zweiten Weltkrieg benannt ist.
Scherpf, der dem Stiftungsrat der Carl von Heß'schen Stiftung, dem FC-Ältestenrat und seit vielen Jahren der Europa-Union und der Arbeiterwohlfahrt angehört, hat die SPD der Saalestadt jahrzehntelang geprägt und ist seit 36 Jahren treuer Genosse. Er sei das „wandelnde Archiv der SPD Hammelburgs“ und stehe für klare Aussagen. Auch zum Plakatkleben sei er sich nicht zu schade, unterstrich Steinel. Im Stadtrat setze er sich besonders für soziale Angelegenheiten und Arbeitnehmerfragen ein.
Als Delegierte zum Unterbezirkstag wählten die rund 25 Anwesenden Martin Steinel, Sebastian Reuter, Rita Schaupp und Eva-Maria Sweet.
In seinem Bericht aus dem Kreistag informierte Scherpf über die Kreisumlage, die für die Stadt Hammelburg heuer mit 4,7 Millionen Euro zu Buche schlägt, und die größten Projekte des Landkreises, zu denen vorrangig die Sanierung von Schulen sowie der Saaletalhalle gehört. Die Carl von Heß'sche-Stiftung, die 2008 „hervorragende Erlöse“ einfuhr, musste im vorigen Jahr einen Rückgang verzeichnen. Doch erwartet Scherpf für heuer wieder bessere Zahlen.
Reinhard Schaupp berichtete aus dem Stadtrat. Er plädierte dafür, dass das Subsidiaritätsprinzip von den politisch Verantwortlichen real umgesetzt wird. Zur neuen Schulform „Mittelschule“ riet er, die Kooperation mit den umliegenden Schulen zu pflegen und nicht zu gefährden. Allerdings müsse die Stadt auch ihre eigenen Interessen wahren. Zur Altstadtsanierung und zum Verkehrskonzept empfahl Schaupp, die Bahnhofstraße als Einbahnstraße zu realisieren und so neben der Kissinger Straße eine weitere Achse zu bilden.
Bürgermeister Ernst Stross berichtete über die Großprojekte wie die Sanierung von Saaletalhalle und Hallenbad. Die Sanierungen der Kindergärten Diebach, Westheim und Gauaschach nannte er aktuelles Erfordernisse. Stadt und Stadtteile hätten sich positiv entwickelt.