Ein wichtiger Tag war der vergangene Sonntag für Jürgen Rützel und seine zweijährige Hündin Fee. Beide nahmen erstmals an einer Begleithundeprüfung teil. Auch für den ausrichtenden GSV Bad Kissingen war dies ein besonderes Ereignis, denn Jürgen Rützel führte seine Fee im Rollstuhl sitzend durch die Prüfung.
Der ehemalige Kapitän war erstmals im Jahr 2003 im Rahmen einer Rehamaßnahme in Bad Kissingen in Kontakt mit einem Hund gekommen. Hier lernte er nämlich seine Lebensgefährtin und deren Dackel kennen. Körperlich war Rützel damals sehr schwer angeschlagen, lag nach einer Operation wochenlang im Bett, „nur der kleine Hund war ständig um mich herum“, erzählt der heute 55-jährige Frührentner.
„Der kleine Vierbeiner hat mich immer wieder animiert, mich zu bewegen.“ Als der Dackel vor zwei Jahren starb, war klar, dass wieder ein Vierbeiner ins Haus sollte.
Rützel holte sich einen drei Monate alten Wolfsschäferhundmischling, der in einem rumänischen Tierheim lebte. In Deutschland wurde aus dem gebürtigen Arras dann eine „Fee“. Der Rufname der inzwischen zweijährigen Hündin spiegelt auch ihren Charakter wider, gibt sie doch ihrem Herrchen Lebensmut und Beschäftigung. „Als Rollstuhlfahrer ist das doppelt wichtig für mich“, sagt Rützel.
Fee musste sich nun bei der Gehorsams- und Unterordnungsprüfung bewähren. Rützel war mit dem Tier zwar schon in einer Hundeschule, „aber erst beim Gebrauchs- und Schutzhundeverein Bad Kissingen fühlte ich mich herzlich aufgenommen“.
Einen Rollstuhlfahrer als Hundeführer, das hatte auch Leistungsprüfer Dieter Ahmend noch nicht so oft gesehen. Und GSV-Vorsitzender Ralf Reinelt war stolz auf das große Potenzial von 20 vereinseigenen Hunden, die zu dieser Hundeprüfung mit ihren Herrchen angetreten waren. Die Begleithundeprüfung ist die Grundvoraussetzung für alle nachfolgenden Prüfungen im Hundesport.
Alexander Unterhauser, der seit fünf Jahren Hundesport betreibt, ist über dieses Stadium schon hinaus. Seine Dori vom Herrenberger Schloss legte eine Fährtenhundeprüfung ab. Dazu musste sie eine Spur aufnehmen, die drei Stunden vorher gelegt war. Exakt 1600 Schritte lang war diese Fährte, vier Gegenstände waren darauf versteckt und die Strecke beinhaltete sechs Abbiegungen, die der Hund zu finden hatte. Hündin Dori erreichte dabei fast die Höchstpunktzahl.
Auch die Hunde von Ulrike Höhn, Katharina Iff, Heike Schubert, Dominik Zeier, Christiane Girod-Rüffer, Georg Michael Krapf, Norbert Gromer, Steffen Schubert, Christiane Kunkel, Ralf Knüttel, Peter Romeis, Jürgen Rützel, Marianne Wunderwald, Ruth Krug und Jörn Ewert schlugen sich tapfer, wenngleich auch nicht allen die begehrte Begleitprüfung erfolgreich zugesprochen wurde.