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In schwindelerregender Höhe

Hammelburg

In schwindelerregender Höhe

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    Eine rekordverdächtige Höhe erreicht der neue Handymast im Lager Hammelburg.
    Eine rekordverdächtige Höhe erreicht der neue Handymast im Lager Hammelburg. Foto: FOTO WOLFGANG DÜNNEBIER

    Zwei Wochen kämpft das vierköpfige Montageteam der Firma Telekommunikationsbau (TKK) aus Dretzel (Sachsen-Anhalt) mit Unterstützung eines Kranführers gegen allerhand Widrigkeiten. Zunächst drohten der schwere Kran mit seinem riesigen Ausleger und die Lastwagen nahe des Wasserhäuschens im schlammigen Acker zu versinken. Doch nachdem die Zufahrt befestigt worden war, ging es voran.

    Montageschlosser nennen sich die vier Männer bescheiden und wollen kein großes Aufheben um ihren Job machen . "Wer hoch steigt, fällt tief", schmunzelt Detlef Lassbeck. Helden sind die Männer allemal aus Sicht eines Zeitungsredakteurs mit dem gewohnten Boden unter den Füssen allemal.

    Ein bisschen Angst schwinge immer noch mit, wenn er mit seinen Kollegen in luftiger Höhe die zuvor am Boden vormontierten Turmabschnitte zusammensetze, räumt Lassbeck ein. An jeder Ecke des Turmes zieht ein Mann in schwindelerregender Höhe die Verbindungsschrauben zwischen den jeweils zehn Tonnen schweren Modulen zusammen. Immerhin bewahrt ein Klettergurt vor dem Absturz.

    "Klaren Kopf bewahren und nicht nach unten schauen", ist das Motto von Lasbeck (49). Über die Jahre werde man bei der Arbeit dort oben sicherer. Manche Kollegen seien sofort komplett schwindelfrei. So wie Bodo Neumann, den das Team als "Jungpionier" bezeichnet. Der Mann ist erst 40 und seit kurzem dabei. Er brauchte sich in der Höhenluft nicht groß einzugewöhnen.

    Stolz sind auch Bernd Stikowski (51) und Bernd Tiepelmann (47), dass in ihrem Gewerbe Erfahrung etwas zählt. Auf der Leiter nach oben zu klettern und am Schraubenschlüssel eine ruhige Hand zu bewahren, das muss mancher Junger erst einmal nachmachen. Mehr noch als die luftige Höhe und der schneidende Wind auf dem Lagerberg stört die Monteure ihre häufige Trennung von den Familien. Alle 14 Tage haben die Männer die Errichtung eines Masten auf dem Programm. Mit 60 Metern ist der im Lager Hammelburg eher Mittelklasse. Höhen bis zu 95 Meter seien keine Seltenheit. Damit die Konstruktionen nicht umfallen, folgen sie dem "Stehaufmännchen-Prinzip". Die größten Massen befinden sich unten, wenn es oben mal schwingt, bleibt der Turm trotzdem stehen.

    Mit dem Mast habe man auf Wunsch der Bundeswehr auf eine bessere Versorgung reagiert, erklärt Margit Steinhart, Pressesprecherin der Vodafone-Niederlassung Stuttgart. Verbessert werde damit auch die Übertragung von UTMS-Daten und Bildern zwischen der Kaserne und der Außenwelt. Über Baukosten und andere Details schweigt sich das Unternehmen aus. Denkbar sei es, dass sich auch andere Mobilfunkanbieter zur Verbesserung ihres Angebotes mit eigenen Antennen auf dem Mast einmieten.

    Ein von den Soldaten oft bedauertes Funkloch gibt es weiterhin im Übungsdorf Bonnland. Wegen seiner Tallage reichen die Funkwellen von der Konstruktion am Wasserhaus nicht bis dort hin.

    Zum internationalen europäischen Roboterwettkampf Elrob, zu dem im Mai in Bonnland über 1000 Gäste und Medien erwartet werden, soll im Übungsdorf eine provisorische Antenne aufgestellt werden.

    Wie gefährlich ist Elektrosmog? und Hintergründe dazu im Internet:

    www.mainpost.de/3049962

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