(as) Zu einem gemeinsamen Gedenkgottesdienst anlässlich der Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima hatten die evangelische und katholische Kirchengemeinde Hammelburg eingeladen. Den Gottesdienst in der evangelischen St. Michaelkirche gestalteten Christen beider Konfessionen; die Predigt hielt Militärpfarrer Thomas Linder; für die musikalische Umrahmung sorgten Valentin Fell und Stefan Baron.
Im Mittelpunkt der Gedenkfeier stand der Bibeltext von Markus über die Sturmstillung Jesu, der verknüpft wurde mit dem Geschehen in Fukushima. Alle „göttliche Macht“ ende, wenn „irdische Techniken“ ins Spiel kämen. Während der Markustext als Deutung für das Urvertrauen in Gott stehe, zeige die Katastrophe von Fukushima, dass die Menschen heute Furcht und kein Vertrauen in die Macht der Technik hätten.
Aller Opfer der Katastrophen von Weißrussland und Japan gedachten die Christen in den Fürbitten: Den Verstorbenen, den Heimatlosen und den Opfern, die noch immer unter den Folgen der geschädigten Umwelt leiden.
Den kritischen Umgang mit dem eigenen Energieverhalten predigte Militärpfarrer Thomas Linder. Er warnte, Katastrophen „ideologisch, politisch und wirtschaftlich“ auszunutzen. Nach dem gemeinsamen Glaubensbekenntnis segneten sich die Gottesdienstbesucher gegenseitig mit Taufwasser.
Insgesamt wurden nach Aussage von Mitorganisatorin Eva Loewens 250 Euro gespendet. Das Geld geht an den gemeinnützigen Verein „Heim-statt Tschernobyl“, der Familien bei der Umsiedlung aus den durch das Reaktorunglück verseuchten Gebieten in den Norden von Weißrussland unterstützt.