Eine außergewöhnliche Aktion hat das Organisationsbüro des Kissinger Sommer gestartet: Um den Teilnehmern des Klavier-Olymp ausreichend Probemöglichkeiten geben zu können, wurden alle Bad Kissinger zu Klavierpatenschaften aufgerufen. Wer ein Klavier oder einen Flügel besitzt, sollte diesen den Nachwuchspianisten zum Üben zur Verfügung stellen, damit sie sich auf ihre Konzerte von Donnerstag bis Sonntag gut vorbereiten können.
Es war ein herzlicher Empfang für die jüngste Teilnehmerin des Kissinger Klavier-Olymp, Aurelia Shimkus, bei ihrer Klavierpatin Emi Kleinhenz-Dominguez. „Ich habe darüber in der Zeitung gelesen und sofort angerufen“, erzählt Kleinhenz-Dominguez. Die ganze Familie liebe Musik. Ihren Flügel stellt sie deshalb gerne der gerade erst 15-jährigen Aurelia Shimkus zur Verfügung.
Erna Buscham vom Organisationsbüro Kissinger Sommer hatte die Idee mit den Klavierpatenschaften. Denn die „kleine Schwester“ des Kissinger Sommers, der Kissinger Klavier-Olymp, muss ohne öffentliche Gelder auskommen, wird überwiegend durch Mitglieder des Fördervereins Kissinger Sommer finanziert. Um dem Sextett der Klavier-Olympioniken genügend Probezeiten zu geben, bat Buscham Bad Kissinger, ihr Wohnzimmer zu öffnen und ihr Klavier für Proben zur Verfügung zu stellen.
Richtig familiär geht es bei Aurelia Shimkus‘ Klavierpatin zu. Obwohl das gar nicht zur Klavierpatenschaft gehört, möchte Kleinhenz-Dominguez die junge Pianistin auch mit Speisen und Getränken versorgen. Ein gewisser Stolz, eine solch talentierte Nachwuchspianistin an ihrem Flügel zu wissen, ist bei Kleinhenz-Dominguez spürbar: „Es ist ein altes Haus, und ihr Spiel wird überall zu hören sein. Die Nachbarn werden sagen: Hat Frau Kleinhenz Fortschritte gemacht?“
Obwohl die 15-Jährige das Nesthäkchen im Sextett der Klavier-Olympioniken ist, kennt sie keine Nervosität. „Es ist gut, das einzige Mädchen und die Jüngste zu sein“, erklärt sie selbstbewusst. Eigentlich spiele sie gar keine Wettbewerbe, der in Bad Kissingen sei jedoch ganz besonders. Deshalb nehme sie sehr gerne teil, meint die 15-Jährige. Ihr Bruder Vestards Shimkus gewann den Kissinger Klavier-Olymp 2007 und schwärmte seiner kleinen Schwester von der Kurstadt vor. Die beiden führen übrigens keinen musikalischen Wettbewerb untereinander.
Aurelia Shimkus hat ihr Solokonzert an diesem Samstag, 12. Oktober, um 19.30 Uhr im Rossini-Saal. Die Gewinner des Klavier-Olymp werden am Sonntag nach dem Abschlusskonzert bekannt gegeben. Der Erstplatzierte bekommt beim Kissinger Sommer 2014 einen Auftritt mit Orchester. Der Zweit- und Drittplatzierte performt im kleineren Rahmen beim Internationalen Musikfestival 2014 in Bad Kissingen.