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BAD BRÜCKENAU: KANDIDATENPORTRÄT (2) - Brigitte Meyerdierks: Politik und Frauenpower

BAD BRÜCKENAU

KANDIDATENPORTRÄT (2) - Brigitte Meyerdierks: Politik und Frauenpower

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    Ferdinand, nein! Brigitte Meyerdierks blickt streng auf ihren elf Jahre alten Jagdhund, der gerade versucht, ein Gebäck vom Esstisch zu luchsen. Man müsse aufpassen bei ihm, sagt die Bürgermeisterkandidatin der CSU lachend, „er ist ein ausgebildeter Jagdhund“. Sie wirkt frisch und motiviert, wenngleich nicht siegessicher. „Ich bin zulange in der Politik tätig, um nicht zu wissen, dass Überraschungen zum Alltag gehören.“

    Sie weiß wovon sie spricht, war sie doch vor zwölf Jahren schon mal in Bad Brückenau angetreten. Damals hatte sie den Einzug in die Stichwahl gegen Adelheid Zimmermann (FDP) knapp verpasst. Gewinner war der amtierende Bürgermeister Thomas Ullmann.

    Damals sei sie noch unerfahren gewesen. Heute – zwölf Jahre später – lägen die Dinge ganz anders. Selbstsicherheit schwingt in ihrer Stimme mit. Sie – gebürtige Niederbayerin aus Tiefenbach bei Passau – sei heute viel mehr Brückenauerin als damals.

    Der Blick gleitet durchs Wohnzimmer. Auf einen türkis gestrichenen Glasschrank, in dem sich jede Menge Milchkännchen befinden. „Ich sammle sie“, sagt Meyerdierks und zeigt auf einen weiteren Schrank mit mindestens nochmal so vielen Keramikkännchen. Genauso wie alles, was sie an Porzellan von Flohmärkten ergattern kann. „Ich habe es sogar nach Herstellerfirmen sortiert.“

    „Die Kämpfernatur habe ich von meiner Mutter geerbt.“

    Brigitte Meyerdierks über einen ihrer Charakterzüge

    Wenn die 55-Jährige eines gelernt hat, war es nie aufzugeben. Die Kämpfernatur habe sie von ihrer Mutter. Mehrere Schicksalschläge habe diese erlebt, ...

    ... aber immer wieder gekämpft. Auch Meyerdierks blieb von Schicksalschlägen nicht unberührt. Ihr Mann, der Brückenauer Architekt Jürgen Meyerdierks, starb 2006 ganz plötzlich. Finanzielle Probleme belasteten die Familie. Doch von irgendwo sei immer ein Hoffnungsschimmer gekommen.

    Besonders ihre 20-jährige Tochter Maxi, die in Passau studiert, und die zwei Jahre jüngere Kristina geben ihr Kraft. „Frauenpower“ herrscht im Zuhause nahe der Betty-Ford-Klinik mit Blick auf den Kurpark.

    Das Schönste seien die Sonntage, „wenn wir morgens alle drei zusammen im Schlafanzug am Frühstückstisch sitzen und ratschen“. Schön fände sie es, wenn sich ihre Kinder politisch engagieren, das müsse ja nicht zwingend in der CSU sein: „Wichtig ist, dass man sich engagiert.“

    Sie glaubt, ihren zwei Mädels vermittelt zu haben, wie wichtig Eigenständigkeit ist. Ihr eigenes politisches Interesse, so Meyerdierks, rühre nicht von der Kindheit her, sondern von ihrer Zeit in München. Dort war sie nach einer Ausbildung bei der Post im mittleren Dienst zum Studium hingezogen. Sie habe sich eine Zeit lang sogar in der Gewerkschaft engagiert, sei SPD-nah gewesen. Als die Diskussion ...

    um den Paragrafen 218 und die Abtreibung aufkam, habe sie sich der CSU angenähert, denn „ich war ganz klar gegen Abtreibung“.

    „Ich habe keine Angst vor der Verantwortung.“

    Die Kandidatin sinniert über das Amt der Bürgermeisterin

    Für Brückenau will sich Meyerdierks einsetzen, weil sie die Gegend und die Bürger lieb gewonnen hat. Wichtig sei vor allem, die Kurstadt bekannter zu machen. Der Kontakt zum Staatsbad müsste ausgeweitet werden, Allianzen zu den Nachbargemeinden geschlossen werden. Angst vor der Verantwortung des Bürgermeisteramtes hat die 55-Jährige nicht. Habe sie doch während der Krankheit des Bürgermeisters fast 14 Monate lang bewiesen, „dass ich es kann“.

    Meyerdierks würde gerne ein Buch schreiben, wie früher Theater spielen oder malen. Momentan sei sie aber so ausgelastet mit ihrem Job als Abteilungsleiterin bei Paul & Co und ihrem Engagement in der Politik, dass keine Zeit für Hobbys bleibt. „Das macht aber nichts.“ Denn ihre Leidenschaft ist die Politik und „die Treffen, Empfänge und Termine, die anfallen, sind für mich wie Entspannung“. Man glaubt es ihr. Zum Lachen bringt sie, wenn ihre jüngere Tochter sagt: „Mama, meine Freundinnen würden dich wählen, wenn . . .“ Auch Ferdinand zaubert ihr ein Lächeln aufs Gesicht, wenn er Frauchen mal wieder mit seinem Unschuldsblick anschaut.

    Brigitte Meyerdierks

    Brigitte Meyerdierks wurde am 30. August 1954 in Tiefenbach bei Passau geboren. Nach ihrer Ausbildung bei der Deutschen Bundespost studierte sie an der Fachhochschule des Bundes mit dem Abschluss als Diplom-Verwaltungswirtin. Nach Bad Brückenau kam sie durch ihren Mann, den verstorbenen Diplomingenieur Jürgen Meyerdierks, den sie in München kennenlernte. Mit ihm hat sie zwei Töchter, die 20-jährige Maxi und die 18-jährige Kristina. Schon seit über 25 Jahren engagiert sie sich in der Politik, ist stellvertretende Bürgermeisterin und Kreisrätin. Sie hat verschiedene Ehrenämter inne und arbeitet als Verkaufsleiterin bei Paul & Co.

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