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MÜNNERSTADT: Kein Platz für fremde Künstler in Wermerichshausen

MÜNNERSTADT

Kein Platz für fremde Künstler in Wermerichshausen

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    Die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft sucht für ihr Projekt „Kunst fürs Dorf – Dörfer für die Kunst“ drei Ortschaften mit bis zu 3000 Einwohnern, die von April bis September 2013 drei Künstler für einen Arbeitsaufenthalt beherbergen. Die Dörfer stellen Wohnraum und Atelier zur Verfügung und nehmen den Künstler auf Zeit in ihre Gemeinschaft auf, während die Einheimischen die Chance haben, am künstlerischen Schaffensprozess teilzuhaben. Und weil die Künstler in dieser Zeit auch was essen müssen, stellt die Stiftung ein Honorar von 20 000 Euro zur Verfügung.

    Wenngleich die Chance, erwählt zu werden, angesichts der bundesweiten Ausschreibung, nicht allzu groß ist, hielt man das Angebot in der Stadtverwaltung doch für so verlockend, dass man dem Stadtrat vorschlug, Wermerichshausen anzumelden und die Mietkosten für die benötigten Räume – man ging von rund 3000 Euro aus – in den Haushalt einzuplanen. Denn immerhin will der Kultursender Arte von dem Projekt in einer mehrteiligen Dokumentation berichten.

    Nur, wo den Kunstschaffenden unterbringen? Wermerichshausen bot sich an, weil dort schon zwei Künstler ansässig sind. Der eine heißt Georg Seifried. Dessen Frau Gabriele ist Ortssprecherin und wiegelte ab. Das Atelier ihres Mannes sei viel zu klein und zudem in die Wohnung integriert. Was Norbert Reiter zur Erheiterung der gesamten Runde für einen Vorteil hielt. „Schließlich soll der Künstler auch dort wohnen.“

    Womit aber das Niveau der Debatte festgelegt war. Rita Schmitt sorgte sich auch noch um das dörfliche Wohl. „Was ist, wenn da ein Chaot kommt.“ So richtig ernst nahm die Sache wohl kaum jemand. Dazu passte auch, dass der Name des anderen Künstlers während der lebhaften Plauderrunde nicht einmal ausgesprochen wurde, obwohl doch jeder weiß, wie er heißt: Frédéric d' Ard. Pech nur, dass sich der gerade auf Reisen befindet und der Bewerbungsschuss am 30. September ist. Die Einsicht, nicht über sein Eigentum verfügen zu können, ohne ihn zu fragen, stellte sich alsbald ein.

    Eine Alternative, wie etwa in Burghausen, wurde ebenfalls zu den Akten gelegt. Bürgermeister Helmut Blank schlug dann noch vor, auf die Suche nach anderen geeigneten Stadtteilen mit Ateliers zu gehen, hatte aber damit keinen Erfolg. Mit 9:9 Stimmen wurde schließlich nach mehrmaliger unklarer Abstimmung der Antrag abgelehnt.

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