So soll das Dach, von dem große Teile seit langem eingestürzt sind, in den nächsten Wochen abgeräumt werden. Die Arbeiten werden von der Münnerstädter Firma "Retec metall verband süd" durchgeführt. Wie Jürgen Nierich, dem das Gelände der Waffenfabrik gehört, auf Nachfrage dieser Zeitung deutlich machte, ist die Mürschter Firma auf ihn zugekommen.
Einer Wiederverwertung zugeführt werden sollen in nächster Zeit zum Beispiel die Eisenträger, die Heizung, aber auch die Holzbalken des Daches und die Ziegel. Ob in diesem Zuge auch schon Wände oder Decken entfernt werden, ist noch nicht entschieden.
Kompletter Abriss nicht in Sicht
Der Bitte der Firma, aus dem verfallenen Fabrikgebäude alle verwertbaren Materialien zu entfernen, ist Nierich gerne nachgekommen. Schließlich sind diese Arbeiten dann schon erledigt, wenn die Fabrik einmal komplett abgerissen werden sollte. Wann das der Fall sein wird, dazu wollte Nierich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts sagen. "Wir müssen erst klarer sehen", betont er. Damit meint er das laufende Genehmigungsverfahren, das er zusammen mit seinem Partner Ralf Donnermann (Kolitzheim) betreibt. Am Ende des Verfahrens soll das Baurecht für die geplante Errichtung eines Discounters hergestellt sein.
Eine unbürokratische Lösung war am Einspruch des Eigentümers eines benachbarten Mietshauses gescheitert. Unter anderem richtete sich der Einspruch gegen den Bau einer eigenen Zufahrtsstraße zur Anlieferung der Waren von der Coburger Straße aus. Zudem befürchtet der Hausbesitzer Ruhestörung.
Städtebaulicher Vertrag
Ein zusammen mit der Stadtverwaltung erarbeiteter städtebaulicher Vertrag bildet nun die Grundlage für das Bebauungsplan-Verfahren. Der Nachbar werde wohl wieder mit den gleichen Einsprüchen kommen, glaubt Donnermann. Dann komme es eben darauf, wie die Träger öffentlicher Belange die Sache sehen.

Dabei geht Donnermann davon aus, dass das Verfahren noch mindestens das ganze laufende Jahr in Anspruch nehmen wird. Erst wenn hier Planungssicherheit bestehe, könne man daran denken, die Gebäude komplett abzureißen. "Wir tragen doch schlechtem Geld kein gutes hinterher."