Allem voran der Aufbau des riesigen Zirkuszeltes, das fast die Größe eines Fußballfeldes hat. Nachdem bereits am Montag die Masten aufgebaut wurden, war gestern schließlich das Dach an der Reihe. Am letzten Tournee-Standort in Bad Hersfeld war das Zelt erst um 23 Uhr vollständig abgebaut. Zwischen dem Abbau dort und dem Wiederaufbau in Bad Kissingen am Mittwoch vergingen nicht einmal zwölf Stunden.
Bereits gegen Mittag werden 120 Rondell-Stangen am Rand unter der überdimensional großen Plane aufgestellt. Die Grundfläche von 48 mal 61 Metern lässt sich bereits erahnen. Langsam wächst das Zelt auf 16 Meter Höhe. Sogar der Schriftzug des Zirkus thront schon hell erleuchtet zwischen zwei Hauptmasten.
Im Zeltinneren herrscht geschäftiges Treiben. Elektriker rollen riesige Kabeltrommeln ab, Lichttechniker befördern Scheinwerferbäume nach oben. Ein großer Laster lädt den Bodenbelag für die Manege ab. Später werden die Zuschauerbänke, auf denen 5000 Besucher Platz finden, aufgebaut und die Manege mit allem Drum und Dran hergerichtet.
Parallel werden Arbeiten an den Tiergehegen erledigt. Seit der Nacht sind diese im vollen Gange. Giraffenmännchen Juma, der schon alles für vier Tage Aufenthalt hat, beäugt aus stolzen 4,90 Metern Höhe die Arbeiten an den Gehegen seiner "Kollegen". Neben ihm entsteht der Freilauf für die Löwen, die immer den gleichen Platz bekommen, wegen des direkten Zugangs zur Manege.
Weiter hinten stehen die drei Zelt-Ställe für Pferde, Lamas, Zebras und Kamele neben den Wagen der Kleintiere. Die Flusspferd-Dame Popäa hat es sich gemütlich gemacht. Sie ist ja schließlich in Rente und kann so den lieben langen Tag im Schwimmbecken, das in ihrem Wagen eingebaut ist, ausgiebig planschen.
Die größte Attraktion des Zirkus, der Elefantenbulle Colonel Joe, hat vor der Fütterung noch einen Fototermin vor dem Zelt, wo er bereitwillig Kunststückchen vorführt. Mit seinen sieben Elefantenkühen verspeist er täglich einen Zentner Heu und Stroh, 40 Kilogramm Obst, 20 Kilo Brot und 30 Kilogramm Müsli. Kein Wunder bei den Prachtmaßen des Bullen: Sieben Tonnen schwer und 3,50 Meter hoch ist Colonel Joe der größte Zirkuselefant der Welt.
Auch für die artgerechte Haltung wird im Circus Krone viel getan. Die Elefanten müssen nur noch zur Fütterung und zum Waschen in Ketten gelegt werden. Sonst halten sie sich im Außengehege auf, das mit einem zwölf Volt-Zaun gesichert ist.
Der Circus Krone versucht, während seiner Tournee möglichst autark zu sein. Paradebeispiel hierfür ist das speziell entwickelte Stromaggregat mit 1000 Watt Leistung. Sogar eine eigene Schule für fünf Kinder wird unterhalten. Zudem steht die eigene Feuerwehr für die Erstversorgung von Bränden zur Verfügung. "Wir brauchen vor Ort nur Wasser und Zuschauer," meint Dr. Susanne Matzenau vom Pressebüro.